Seuchen
Poysdorfs Pestsäule ist auf "Verjüngungskur"
Wer dachte Pestsäulen gehören in eine andere Zeit, sollte gerade jetzt nochmal darüber nachdenken.
POYSDORF. War es vor 300 Jahren die Pest, die die Bevölkerung in eine Ausnahmesituation versetzte, ist es heute der Covid19-Virus. Auch wenn der Erreger und Krankheitsverlauf andere waren, so ist beiden Epidemien das Gefühl der Unsicherheit gemein.
Dankbarkeit
Heute kann man die Menschen vor 300 Jahren umso besser verstehen, dass sie als Zeichen der Dankbarkeit, dass die Pest an ihnen vorüberging, ein Denkmal setzten wollten. In Poysdorf fehlt dieses Wahrzeichen aber gerade jetzt.
Saniert wurde sie rund alle hundert Jahre einmal gründlich. Doch erstmals in ihrer Geschichte wurde sie abgebaut und zur umfangreichen Sanierung in die Hände von Restaurationsprofis nach Bruck an der Leitha geschickt. "Wir haben uns für diese zwar teurere aber bessere Variante entschieden, da bei den vorbereiteten Arbeiten festgestellt wurde, dass auch Feuchtigkeit über den Sockel Schäden an der Säule und sogar eine leichte Neigung verursachte", erklärt Poysdorfs Bürgermeister Thomas Grießl.
Zeitkapsel
Beim Abbau stieß man auf den Grundstein, der mit einem Rosenkranz versehen war. "Wenn wir die Arbeiten fertiggestellt haben, wollen wir auch einen Stein mit einem Verweis auf den Corona-Virus in den Sockel einbauen", verrät der Ortschef. Es soll wie eine Zeitkapsel ein weiteres Stück Poysdorfer Geschichte hinzufügen.
Thomas Grießl's Hoffnung ist es, die Säule beim Winzerfest im Herbst wieder in Poysdorf begrüßen zu können.
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