Flüchtlingshilfe
Seenotrettung statt Segel-WM

Schwimmweste für Säuglinge | Foto: Nawrata
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MISTELBACH. Der Name Carola Rackete lenkt die mediale Aufmerksamkeit wieder ins Mittelmeer. Die deutsche Kapitänin wurde in Sizilien wegen ihres Engagements in der Seenotrettung unter Hausarrest gestellt. Der Mistelbacher Bernd Nawrata traf sie kurz zuvor auf der Sea Watch. Auch er war im Mittelmeer unterwegs Menschen zu retten. 

Yachtfleet

Der passionierte Langstreckensegler stand vor der Entscheidung an der Segel Weltmeisterschaft teilzunehmen. Er heuerte stattdessen bei der NGO "Mission for Lifeline" an. Nachdem große Rettungsschiffe von den Behörden beschlagnahmt wurden, gingen die Retter zu neuen Methoden über. Mit zwei Yachten, geeignet für private Segelturns, fuhren die Teams hinaus. 
Die erste Woche war noch von Vorbereitungsarbeiten geprägt. Die "Matteo S." und die "Sebastian K." wurden mit Wasser, Lebensmittel, medizinischem Notfallsequipment und vor allem Schwimmwesten ausgestattet. In den zwei darauffolgenden Wochen an Bord war Bernd Nawrata zweimal aktiv im Einsatz.

Zwei Einsätze


Der Notfallsfunk der Suchflugzeuge meldete eine Sichtung. Vermutlich 80 Personen auf einem Boot. Die Aufgabe des "Yachtfleet"-Teams war es, dieses zu finden und die Situation zu stabilisieren. Das heißt, durch Präsenz Hilfe zu signalisieren, Schwimmwesten verteilen und Erstversorgung übernehmen bis ein größeres Schiff die Menschen an Bord nehmen kann. Die Abläufe wurden vorab trainiert. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen.
"Nach vier bis fünf Stunden Suche – mittlerweile in völliger Dunkelheit – mussten wir abbrechen," erzählt Bernd Nawrata bedrückt. Auch die zweite Suche verlief ergebnislos. Für den Mistelbacher Unternehmer und gelernten Krankenpfleger ein Grund mehr nicht aufzugeben. "Ich werde ich das wieder machen. Für 2020 sind bereits zwei Einsätze geplant". 

ZUR SACHE
Das Völkerrecht, das Seerecht und die EU-Menschenrechte verpflichten zur Rettung von Menschen in Seenot.
Die Onlineplattform de.statista.com weist die Anzahl der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge in den Jahren von 2014 bis 2019 aus. Alleine im Jahr 2018 ertranken rund 2.300 Flüchtlinge im Mittelmeer. Im Jahr 2019 starben bis zum 25. Juni 597 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer. Mission LifeLine ist eine der NGO's, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Menschen zu retten. Man kann den 2016 gegründeten Verein mit Spenden, über eine Fördermitgliedschaft, als Partner oder als Teammitglied unterstützen.

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