Feuerwehr
Wenn es still wird nach dem Einsatz

Kurt Nekam und Claus Neubauer | Foto: Seidl

Man kennt sie gut gelaunt bei Feuerwehrfesten, ernsthaft und flink im Einsatz.

BEZIRK MISTELBACH. Feuerwehrleute sind da wenn man sie braucht - schnell und verlässlich. Manche Einsätze erfüllen sie mit Stolz und Freude, weil man jemand aus einer misslichen Lage helfen oder Schlimmeres verhindern konnte.  Aber manchmal kann man das nicht. Dann schlägt das Schicksal mit voller Härte zu.
Natürlich gehören die ersten Gedanken in diesen Situationen immer den Angehörigen. Doch auch für die Helfer vor Ort ist es dann oft nicht so einfach zum Tagesgeschäft zurück kehren. In dem Fall kommen die Peers – ausgebildete Gesprächspartner der Feuerwehr – auf den Plan. "Der Einsatz ist nicht beim einrücken vorbei. Viele Bilder kommen erst dann hoch", weiß Kurt Nekam, der seit 18 Jahren in der psychologischen Betreuung der Feuerwehr aktiv ist.

Belastungsgrenzen

"In manchen Einsätzen geht man über seine Belastungsgrenzen. Da ist zum einen der Einsatzleiter gefragt ein Auge auf seine Truppe zu haben, wie auch gegenseitig achtet man auf sich", weiß Claus Neubauer von der Mistelbacher Feuerwehr. "Oft merkt man am Verhalten der Kameraden, wenn es einem zu viel wird. Dann muss man den betreffenden aus der Situation herausnehmen und an eine andere Stelle versetzen", erklärt Neubauer. Gerade dieses auf einander Acht geben auch im und nach Einsatz ist für ihn etwas, was Feuerwehrkameradschaft ausmacht. 

Man muss nicht unbedingt nur in der ersten Linie beim Einsatz gewesen sein, um Schwierigkeiten mit der Situation zu haben. "Oft sind es auch Kräfte, die weiter weg vom Geschehen waren, die zum Beispiel die Straße abgesperrt haben, bei denen sich eigene Bilder im Kopf verankern", sagt der Peer. In Gruppengesprächen, an denen man freiwillig teilnehmen kann, werden schwierige Einsätze mit einem Peer-Team, dass immer aus zumindest zwei Personen besteht, nachbesprochen. In etwas zwei Drittel der Feuerwehrleute nehmen das Angebot wahr. Auch Einzelgespräche sind möglich. "Wir haben ein Zeitfenster von 72 Stunden um einer Traumatisierung entgegenzuwirken", erklärt Kurt Nekam. Für den Fall, dass das Peer-Angebot nicht ausreicht, kümmert sich der Betreuer um rasche professionelle Unterstützen. Die Kosten dafür übernimmt der Landesfeuerwehrverband.

ZUR SACHE

72 Peers sind in Niederösterreich aktiv. Seit vier Jahren sind sie pro Viertel aufgegliedert. auch diese Tätigkeit ist ehrenamtlich organisiert.

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