Wie die SPÖ den ländlichen Raum entwickelt
BEZIRK MISTELBACH. Verkehr, Infrastruktur und leistbares Wohnen: diesem Thementrio widmete sich die SPÖ Weinviertler Spitzenkandidatin Melanie Erasim gemeinsam mit dem VIDA-Gewerkschafter Adolf Wimmer und dem Laaer Stadtrat Christian Nikodym.
Ohne passende Verkehrsanbindungen und öffentlichen Verkehr kann sich eine Region nicht entwickeln., ist die Erasim überzeugt. Hier nannte sie die vor der Fertigstellung stehende A5, in die bisher 300 Millionen Euro investiert wurde. Doch da ein Teil oder Autobahn privat finanziert wurde, betonte sie auch die Wichtigkeit eines verfassungsmäßigen Schutzes des öffentlichen Eigentums und des Wassers.
Bahn: Ausbau statt Privatisierung
Eine Privatisierung dieser Infrastrukturhält sie für nicht zielführend. Ähnliches gelte für Bahn und Bus, zumal hier auch Einrichtungen wie Park & Ride-Anlagen zu bauen sind und es vernünftig erscheint, wenn die Verkehrsplanung gebündelt ist, um die Verkehrsmittel ineinander greifen zu lassen und sinnlose Wartezeiten zu vermeiden.
Aus Sicht der Umwelt ist ein Ausbau gerade der Bahn sinnvoll. Eine Studie zeigt, dass die Linie S2 nach Mistelbach potentiell dreimal so viele Fahrgäste aufnehmen könnte, wenn das Angebot noch besser auf die Bedürfnisse der Reisenden abgestimmt werden würde. Doch das geht ohne einen zumindest stellenweise zweigleisigen Ausbau nicht, da die eingleisige Strecke schon heute an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, ergänzte Adolf Wimmer.
Verkehr unter Strom
Der Laaer Stadtrat Christian Nikodym erinnerte an den Boom den die Bahn nach ihrer Elek- trifizierung im Laaer Raum erfahren hatte. Wenn das Angebot stimmt, wird es auch angenommen. Als Alternative nannte Erasim Elektroautos. Doch auch hier hapert es an einem leistungsfähigen Stromnetz. Denn würden jetzt schlagartig tausende Weinviertler ein Elektroauto kaufen, würde das Netz zusammenbrechen, wenn am Abend alle ihren Wagen zugleich aufladen, ist Erasim überzeugt. Es besteht also Ausbaubedarf.
Alles Themen, die man jetzt angehen muss, um nicht wieder – wie bei der Autobahn – um Jahre zu spät zu kommen.
Daher hatten alle Anwesenden kein Verständnis für die Pläne der ÖVP, die Bahn zu privatisieren und damit zu zerschlagen. Denn aus ganz Europa würden sich Konzerne um die attraktiven Strecken reißen, doch weniger befahrene Linien würden Private höchstens stilllegen.
Anbindungen für Pendler
Und das wäre sehr kurzsichtig, da Baugrund und das Wohnen insgesamt für viele nur noch etwas abseits von Wien leistbar ist. Hierher siedeln kann man aber nur, wenn eine Infrastruktur besteht, mit der man zur Arbeit pendeln kann. So greift ein Thema in das andere und man muss die Entwicklung der Region als gesamtes im Auge behalten.
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