Blankoschecks im Wolkersdorfer Gemeinde-Safe
Bürgermeisterin Anna Steindl gerät durch den Gebarungsbericht des Landes unter Beschuss.
WOLKERSDORF (ks). Das Land Niederösterreich nahm sich die Finanzen der Stadt bei Wien vor. Dabei fanden sich einige Empfehlungen, die bereits bei der letzten Kontrolle angemerkt wurden.
So sollen die Einheitssätze für die Kanalgebühren neu berechnet werden und die Tarife der Freizeiteinrichtungen adaptiert werden.
Ausgabenseitig sei es unbedingt zu beachten, Förderanträge rechtzeitig einzureichen. Dies sei beim Volksschulumbau nicht geschehen.
Unterschriften
Im Safe der Stadtgemeinde fanden die Prüfer Blankoschecks mit der Unterschrift der Bürgermeisterin. "Blankounterfertigungen sind künftig zu unterlassen", ist der Prüfbericht in diesem Punkt sehr deutlich.
"Es sollte zur Vereinfachung dienen", erklärt Bürgermeisterin Anna Steindl. Die Schecks wurden dazu benutzt, den Kindergartenbetreuerinnen, die ihr privates Geld für die gesunde Jause vorstreckten, die Beträge rasch zu refundieren. "Das wurde seit Jahrzehnten so gehandhabt. Das habe nicht ich eingeführt", rechtfertigt sich die Ortschefin.
Lagen im Safe zu viele Unterschriften, fehlen sie bei den monatlichen Kassaabschlüssen komplett. Diese müssen von der Bürgermeisterin wie dem Kassenverwalter gezeichnet werden. Dies geschieht nun auch, erklärt die Bürgermeisterin.
Dem Antrag der Opposition, den Prüfbericht zu veröffentlichen, kam die Bürgermeisterin nicht nach.
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