Jugendgemeinderat
Sexismus-Skandal holt Kieser ein
Ein mehr als geschmackloses Trinkspiel holt den Obmann der Katholischen Jugend bei der Wahl zum Jugendgemeinderat ein.
WOLKERSDORF. Dass eine 40-Jährige anstatt eines 24-Jährigen die Agenden des Jugendgemeinderates übernimmt, mag für viele überraschend sein. Doch gegen die Wahl von Niklas Kieser (ÖVP) stellten sich vor allem Grüne und SPÖ. Die Vorwürfe, die gegen den 24-jährigen Kieser vorgebracht wurden, sind belegbar und werden von diesem auch nicht bestritten.
Seit sechs Jahren steht Niklas Kieser der Katholischen Jugend Obersdorf vor. 2017 wurde im Rahmen eines Festes eine, wie Kieser es nennt "anstößige Zielscheibe" als Partyspiel aufgestellt. Es galt zwischen die aufgezeichneten gespreizten Beine einer Frauensilouette Klopferfläschen in das eindeutig positionierte Loch zu werfen. Zum Mut machen, waren noch zusätzlich die Trichterboys unterwegs, die die Gäste mit Bier und Trichter noch schneller abfüllten. Fotos davon wurden auf dem Facebook-Account der KJ Obersdorf gepostet, als dessen Administrator sich Kieser verantwortlich zeichnet.
Schon damals fand nicht jeder die Aktion "lustig". Vor allem die Erzdiözese lachte nicht und forderte Aufklärung. Es folgte eine öffentliche Entschuldigung. Für Niklas Kieser war die Sache damit bereinigt und vergessen.
Opferrolle
Umso unverständlicher ist es für ihn, dass diese leidige Geschichte drei Jahre später wieder auftaucht. Er sieht sich als Opfer und geht damit in einem YouTube Clip an die Öffentlichkeit. Die Katholische Jugend Obersdorf stellt sich demonstrativ hinter ihren Obmann. Man positioniert sich klar gegen Sexismus in jeder Form – zumindest heute.
Die Zukunftspartnerschaft versuchte in einer Unterbrechung der Gemeinderatssitzung den jungen Gemeinderat selbst dazu zu bringen seine Kandidatur zurück zu ziehen ohne die Sexismusvorwürfe öffentlich aufs Tablett zu bringen. Kieser ließ diese Gelegenheit allerdings verstreichen. Für die Zukunftspartnerschaft war dies nicht nur ein Zeichen fehlender Einsicht. Als Repräsentant der Stadtgemeinde sehen sie den Mandatar für Jugendarbeit ungeeignet.
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