Zukunftsforum Gaweinstal
Wie steht es um unsere Demokratie?
GAWEINSTAL. Das Gaweinstaler Zukunftsforum wurde gegründet, um die aktuellen Megatrends anhand namhafter Referenten zu beleuchten. Denn gute Entscheidungen – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch beziehungsweise vor allem in der Politik – hängen von einem guten Informationsstand ab.
Beim 5. Zukunftsforum im Pfarrhof Gaweinstal war Tamara Ehs zu Gast. Sie arbeitet zur Zeit als Gastwissenschafterin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, von wo sie direkt nach Gaweinstal kam. Die promovierte Politikwissenschafterin und versteht ihre Tätigkeit als demokratische Sorgearbeit. Als Demokratiewissenschafterin verbindet sie akademische Forschung, politische Beratung und politische Bildung in einer Brücken- und Mittlerfunktion zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Das konnten die zahlreich erschienenen Gäste in jeder Phase ihres Vortrages aber vor allem in der Diskussion feststellen.
„Die Herausforderungen der Demokratie sind soziale Teilhabefragen, an denen sich gesellschaftlicher Zusammenhalt, Widerstandkraft gegen die Autokratie und damit die Möglichkeiten politischer Gestaltung entscheiden“, umriss die gebürtige Wienerin in ihrem Referat. Dabei beleuchtete sie Frage, wie es angesichts der steigenden Zahl von Nichtwählern um unsere Demokratie bestellt ist. Dabei warnte sie davor, dass Krisen werden als „autoritäres Gelegenheitsfenster“ genutzt würden. „Make America great!“ (Trump), oder „Take back control“ (Brexit) sind zwei Beispiele, wo Populismus in eine autoritäre Nähe führte.
Identifikation als demokratischer Schlüssel
Für die Hörerschaft besonders wichtig waren die Möglichkeiten, die auf Gemeindeebene basiern um diesen Trends entgegenzuwirken. Ehs berichtete, dass eine Zunahme am politischen Gestaltungsprozess mit einer Identifikation der Einwohner zusammenhängt. Man müsse das Bewusstsein für das kommunlale Miteinander unterstützen.
Nach einer anregenden Diskussionsrunde mit der Referentin schloss Bildungsgemeinderat Johannes Berthold den offiziellen Teil mit den sieben Regeln aus dem Demokratieworkshop in der Volksschule. Inoffiziell wurde bei Brot und Wein noch lange an den Stehtischen diskutiert.
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