Bürger protestieren gegen Postamtsschließung
- Post Splet
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Aus dem Bericht des Bezirksblatts Ende Mai erfuhren die meisten Gaweinstaler Bürger von der geplanten Schließung ihres Postamts. Jetzt versuchen sie, mit einer Unterschriftenaktion auf die Bedürfnisse der Bevölkerung aufmerksam zu machen.
GAWEINSTAL. Initiator der Aktion, Jürgen Splet, bezeichnet die Pläne der Post AG als „unglaublich“. Immerhin ist Gaweinstal die größte Marktgemeinde des Bezirks mit einem weitreichenden Einzugsgebiet.
Der Gaweinstaler rief daher die Unterschriftenaktion ins Leben, 700 Bürger unterschrieben für den Erhalt ihres Postamts. Diese gesammelten Listen gab er am 3. August sowohl in der Personalvertretung der Postverwaltung in Wien als auch zur Information im zuständigen Ministerium für Infrastruktur ab.
Defizitäre Filiale
Bürgermeister Richard Schober freut sich über das Engagement der Bürger, bleibt aber realistisch: „Wenn man sich die Defizite unserer Filiale anschaut, können wir sie nicht halten“, fürchet er.
Andererseits ist die nächste Filiale in Bad Pirawarth keine Option für ihn, da es keine öffentlichen Verkehrsverbindungen dorthin gibt.
Für Schober ist daher ein Postpartner die wahrscheinlichste Lösung. Die Gaweinstaler Apothekenbesitzerin Susanne Wegerth hat bereits Interesse bekundet, dann aber doch wieder abgewunken. Die Post will weitere Verhandlungen aufnehmen. „Im Notfall würden wir die Postpartnerschaft aufs Gemeindeamt verlegen, aber ideal ist das wegen der Öffnungszeiten nicht“, sagt der Ortschef.
„Man wird sehen, welches Ergebnis dieses Engagement zeitigt – aber letztlich zeigt es wieder einmal, dass die Bürger nicht jede Entscheidung kommentarlos hinzunehmen gewillt sind“, sagt Jürgen Splet. Er weist auf die Ironie der Werbung hin: „Eine Post ist immer in Ihrer Nähe“, dies stehe doch in direktem Widerspruch zu den Plänen der Geschäftsleitung. Österreichweit sollen noch heuer rund 300 Filialen geschlossen werden. Dafür will man noch mehr Postpartner ins Boot holen.
Ulrike Potmesil
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