Innovationen: Bedeutung und Herausforderung für die heimische Wirtschaft

Foto: Erste Bank

Es ist die größte Wirtschaftsveranstaltung, die jährlich im Weinviertel stattfindet: Gemeint sind die Weinviertler Wirtschaftsgespräche, organisiert von der ERSTE Bank AG Filialdirektion Weinviertel. Bereits zum achten Mal fand am Mittwoch, dem 7. Mai, der hochkarätige Wirtschaftsevent im Stadtsaal von Mistelbach statt! Herr Filialdirektor Wolfgang Seltenhammer begrüßte die prominenten Podiumsgäste. Unter dem Titel „Vorsprung durch Innovation“ diskutierten die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsgesellschaft Mag. Dr. Henrietta Egerth, der Privat- und Firmenkundenvorstand der ERSTE Bank Österreich Dr. Peter Bosek, Landtagsabgeordneter Mag. Kurt Hackl, der Präsident der Industriellenvereinigung und Vorsitzender des Vorstandes der Kapsch Group Mag. Georg Kapsch sowie der Business Development Manager von Microsoft Österreich Dipl.-Ing. Martin Spona über die Bedeutung und Herausforderung von Innovationen für die heimische Wirtschaft. Dr. Eva Rossmann moderierte den Abend.

Alles scheint sich zu ändern, völlig neue Arbeitsplatzformen tun sich auf und Unternehmen müssen zunehmend flexibler und vor allem auch kreativer werden, um den komplexer werdenden Anforderungen des heutigen Arbeitsalltages zu entsprechen. Innovation lautet das Schlagwort: Doch was nützt es Unternehmen – speziell im Weinviertel – wenn sie innovativ sind? Dieser zentralen Frage gingen fünf Vertreter bzw. Unternehmer mit unterschiedlichem, wirtschaftlichem Background bei den achten Weinviertler Wirtschaftsgesprächen auf den Grund:

„Wir müssen unseren KundInnen gegenüber immer flexibler werden, denn auch das KundInnenverhalten hat sich stark geändert. Als Bank sind wir heute angehalten, für unsere KundInnen als auch unsere MitarbeiterInnen flexibel den Alltag zu gestalten“, erklärt der Privat- und Firmenkundenvorstand der ERSTE Bank Österreich Dr. Peter Bosek. Neue Technologien lassen eine völlig neue Flexibilität zu und treffen vor allem junge Menschen, die immer mehr „ihres Arbeitsalltages mit dem Handy erledigen!“

Dipl.-Ing. Martin Spona, Business Development Manager von Microsoft Österreich, bezeichnet diese moderne Form des Arbeitens als DNA, als Abkürzung für Das Moderne Arbeiten. „Heute entwickelt sich das Büro von einem klassischen Unternehmensplatz hin zu einem Kommunikationszentrum“, ist der Microsoft-Manager überzeugt. „Unternehmen müssen heute Rahmenbedingungen völlig neu definieren. Z.B. dass E-Mails, die am Wochenende verschickt werden, nicht mehr beantwortet werden müssen und Handys auch am Wochenende abgeschaltet werden dürfen!“

Eine Ansicht, die die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsgesellschaft Mag. Dr. Henrietta Egerth auch teilt: „Die Informations- und Kommunikationstechnologie hat unser Leben völlig verändert! Die Frage, die sich daher stellt muss lauten, wie schafft es die Informations- und Kommunikationstechnologie, dass sie unseren KundInnen Produkte zur Verfügung stellt, die unser Leben erleichtern und nicht erschweren? Gerade im Weinviertel gibt es wunderbare Leitbetriebe, wo die Informations- und Kommunikationstechnologie eingesetzt wird, doch die Arbeitswelt ändert sich rapide. Alles wird schneller und neue Technologien erobern die großen und genauso die kleinen Betriebe.“

Doch hat Innovation auch automatisch was mit Technologie zu tun?
Nein, denn Innovation kann viele Facetten haben, innovativ und gleichzeitig traditionell zu bleiben ist heute kein Widerspruch mehr. „Wir als Bank besinnen uns sehr auf unsere Wurzeln. Deshalb haben wir auch neue Ideen zum Gründungsgedanken ins Leben gerufen, wie z.B. die zweite Sparkasse“, erzählt Dr. Peter Bosek. Landtagsabgeordneter geht sogar einen Schritt weiter und wagt einen Vergleich mit unseren bayrischen Nachbarn: „Die Bayern haben die Lederhose und den Laptop und es funktioniert! Wir haben halt den Weinviertel DAC und das iPad!“ und ergänzt: „Gerade bei uns im Weinviertel gibt es viele kleine Unternehmen, die auch sehr innovativ sind! Innovation ist daher nicht automatisch mit Großkonzernen verbunden!“

Wie und wann entstehen Innovationen?
„Manchmal braucht es Krisen, um innovativ zu sein“, weiß der Präsident der Industriellenvereinigung und Vorsitzender des Vorstandes der Kapsch Group Mag. Georg Kapsch. Und damit eng verbunden ist auch der Mut. Denn gerade die letzte Wirtschaftskrise hat eindeutig gezeigt: Unternehmeren, die in dieser Zeit besonders mutig waren, mehr MitarbeiterInnen angestellt, expandiert oder in neue Projekte investiert haben, die risikoreicher als andere sind, sind auch besser durch die Krise gegangen. Im Weinviertel fehlt dieser Mut oftmals, es scheitert vielfach an der Kultur der Menschen, wie es Landtagsabgeordneter Mag. Kurt Hackl auf den Punkt bringt: „Im Weinviertel haben wir die Mentalität, dass wir zuerst alle möglichen Gründe suchen, warum etwas nicht funktioniert!“

Die Frage nach dem „Wann“ bedingt auch der Kreativität, die eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsbewältigung darstellt. „Die Einstellung der Menschen ist eine Voraussetzung dafür, ob ein Unternehmen innovativ ist“, ist Dr. Kapsch überzeugt. „Denn eine Innovation besteht immer aus zwei Teilen, nämlich aus der Kreativität auf der einen Seite und der Umsetzung auf der anderen Seite, die entweder einen materiellen oder einen immateriellen Mehrwert für ein Unternehmen und die Gesellschaft bringt!“

Eine Ansicht, die jedoch Dr. Peter Bosek für das Bankenwesen nicht teilt: „Wenn ich ein neues Problem auf eine völlig andere Art und Weise löse, als bisher, dann ist es auch schon eine Innovation. Deshalb sind für mich nicht automatisch die Kreativität und die Innovation eng miteinander verbunden!“

Wie auch immer, Innovation ist in einer sich ständig verändernden und einer schnelllebigen Gesellschaft mit Sicherheit ein Schlüsselfaktor für unternehmerischen Erfolg. Da sind sich zumindest alle einig gewesen!

Für den unterhaltsamen Abschluss eines interessanten Wirtschaftsabends sorgte im Anschluss an die Podiumsdiskussion das Kabarett-Duo „Heilbutt & Rosen“ mit einem musikalischen Rückblick auf 20 glorreiche Jahre.
Im Anschluss gab es für ca 500 Gäste einen gemütlichen Ausklang bei Weinviertler Schmankerln und Wein von regionalen Winzern.

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