Vom Lehrling zum Chef
Aus Liebe zur Freiheit machte sich Siegfried Kuzdas mit nur 21 Jahren selbstständig.
Bezirksblätter: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich auf Wintergärten zu spezialisieren?
Kuzdas: Bereits in meiner Ausbildung als Tischler kam ich damit in Kontakt. Ende der 1980er war dann klar, dass mit dem Wachsen der großen Möbelhäuser die Arbeit für Tischler weniger wird, weshalb es sinnvoll war, sich eine Nische zu suchen.
Sie haben sich mit 21 Jahren bereits sehr jung selbstständig gemacht. Wie war das?
Ich habe mit nichts angefangen. Kein Auto. Kein Werkzeug. Aber die Freiheit, selbst zu entscheiden, war mir wichtig.
Wie haben Sie das erste Auto finanziert?
Den ersten VW-Bus musste ich mit einem Kredit finanzieren. Der Alt-Chef des Autohauses Josef Wiesinger bürgte damals für mich. Mittlerweile habe ich rund 50 Autos bei ihm gekauft.
Ihre ersten Kunden haben Ihnen sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Ist das heute noch so?
Manche Kunden geben uns den Schlüssel und kommen erst wieder, wenn es fertig ist. Andere wollen während der Bauphase lieber vor Ort sein. Das ist eine Typsache.
Raten Sie Ihren Kunden auch mal davon ab, einen Wintergarten zu bauen?
Es gibt Häuser, zum Beispiel aus Lehm, wo es technisch keinen Sinn macht. Manchmal ist es aber auch eine finanzielle Frage. Da raten wir zu warten, anstatt halbe Sachen zu machen.
Wer ist Ihre Kundenschicht?
Wintergärten kann man als Teil eines Neubaus errichten, aber auch sehr problemlos an bestehende Gebäude anbauen. Gerade in den Krisenjahren haben viele Menschen ihr Geld lieber in die Optimierung ihres Wohnraums investiert, anstatt es auf der Bank liegen zu lassen.
Was müssen die Kunden beim Bau Administratives bedenken?
Es ist wie ein Hausbau. Wir haben vier Diplomingenieure im Team, die Einreichpläne erstellen. Die Pläne sind bereits so angelegt, dass sie zu unserem System passen.
Wie viele Wintergärten bauen Sie derzeit pro Jahr?
Es sind rund 400. Da hängen viele Jobs dran: Allein bei uns sind 25 Mitarbeiter angestellt, und jene von den Firmen, von denen wir das Material beziehen.
Danke für das Gespräch.
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