AK Einkommensstudie
Weinviertler verdienen unterdurchschnittlich
Niederösterreicher verdienen laut einer AK-Studie im Österreichvergleich am zweitwenigsten. Nur im Burgenland ist es schlechter.
WEINVIERTEL. Die Arbeiterkammer bringt in ihrer Einkommensstudie für das Jahr 2021 das zu Tage, was viele bereits im Geldbörsl spüren. Es wird zwar ein bissl mehr Brutto am Gehaltsscheck, nur netto bekommen tut man weniger. Das Bruttomedianeinkommen der niederösterreichischen Arbeitnehmer stieg zwar um 48 Euro, tatsächlich bleibt aber Netto 17 Euro weniger über. Nur in vier Bezirken ist das anders. Einer der glücklichen: Mistelbach. So betrug das Medianeinkommen hier 2021 2.116 Euro. Mehr ist es im Bezirk Korneuburg mit 2.201; in Gänserndorf verdienten die Angestellten durchschnittlich 2.019 Euro; in Hollabrunn sogar nur 1.903 Euro.
Damit liegen die Gehälter im Weinviertel aber flächendeckend unter dem NÖ-Schnitt, der bei 2.369 Euro steht, wobei Männer 2.684 Euro bekommen und Frauen nur 1.901 Euro also um ganze 783 Euro weniger. Hauptgrund dafür ist die hohe Quote an Teilzeitarbeit, die zu 47,1 Prozent von Niederösterreicherinnen und nur von 8,8 Prozent der Niederösterreicher geleistet wird. Natürlich müssen auch Faktoren wie Berufswahl, Ausbildungsgrad und der karrenzbedingte Karriereunterbrechungen als Faktoren herangezogen werden. Nach wie vor sind es klassische Frauenberufe die im Vergleich zu klassischen Männerberufen dramatisch unterbezahlt werden.
Gänserndorf
Nahezu Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herrscht im Bezirk Gänserndorf in punkto Einkommensrückgang, der real im Jahr 2021 mit 1,04 Prozent zu Buche schlägt. Bei Arbeitern war er allerdings stärker spürbar als bei Angestellten.
Hollabrunn
Das reale Einkommensniveau im Bezirk Hollabrunn verringerte sich von 2020 auf 2021 um 1,44 Prozent. Mit 1.903 Euro liegt das Medianeinkommen um 19,7 Prozent unter dem niederösterreichweiten Schnitt, wobei vor allem die Frauen es sind, die hier größere Einbußen haben.
Korneuburg
Real weniger bekamen die Korneuburger 2021 um 1,15 Prozent. Ähnlich wie in Gänserndorf sind es auch hier vorwiegend die Arbeiter, die Einbußen stärker spüren. Allerdings ist Korneuburg der einzige Bezirk des Weinviertels in dem Arbeiterinnen über dem Niederösterreich-Schnitt verdienen.
Mistelbach
Der Bezirk Mistelbach ist einer von vier Gewinnerbezirken des letzten Jahres. Der reale Einkommensgewinn liegt bei 0,53 Prozent - für Frauen sogar stärker als für Männer. Allerdings liegt das Medianeinkommen 10,7 Prozent unter dem niederösterreichischen Durchschnitt.
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