4.500 Kilometer durch Schlaglöcher
MISTELBACH. Man muss schon eine Reise tun, um wirklich was erzählen zu können. Die beiden jungen Mistelbacher Benjamin Hymer und Alexander Schöfböck haben das alte Sprichwort wörtlich genommen und sich auf die Suche nach den letzten Schlaglöchern Europas gemacht - quer über den Balkan. Für diese Reise nahmen sie sich aber kein komfortables Wohnmobil mit Einbauküche und kuscheligen Betten, sondern einen alten VW Vento. Denn das gehört dazu, wenn man am Pothole Rodeo teilnimmt.
Karren durch Schlaglöcher
Das Pothole Rodeo schickte heuer 107 Fahrzeuge, von denen keines mehr als 500 Euro kosten durfte und mindestens 20 Jahre alt sein musste, über den wohl abenteuerlichsten Teil Europas, den Balkan. Gestartet wurde am 8. Juli in Graz. Von dort aus ging es nach Debrecen, weiter nach Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Kosovo und Bosnien-Herzegovina. Ziel war es nach Absolvierung aller Checkpoints am 15. Juli Split in Kroatien zu erreichen. Geschwindigkeit spielt dabei keine Rolle. Die Strecke zwischen den Kontrollpunkten wählten die rund 300 Teilnehmer selbst.
40 Grad und Schnee
Was die zwei Mistelbacher in den acht Tagen gesehen haben, erlebt man nicht als Pauschaltourist. "Durchschnittlich hatten wir 37 bis 40 Grad Celsius und selbstverständlich keine Klimaanlage", lacht Benjamin Hymer. Nur an einem Tag als sie in Rumänien eine Gebirgsstraße auf 2000 Höhenmetern passierte,n war es kühler, "da lag dann Schnee."
Sie kamen durch Dörfer, wo sonst wohl selten jemand durchfährt. "Die Leute waren so begeistert und winkten am Straßenrand als sie uns sahen", schildert der Mistelbacher seine Eindrücke. Für Übernachtungsmöglichkeiten sowie Verpflegung unterwegs mussten die beiden Burschen selbst sorgen.
Unbeschreiblicher Zusammenhalt
Auf die Idee am Rodeo mitzumachen, kam Benjamin durch einen Facebook-Post. "Ich habe das gesehen und meinen Freund angerufen. Das müssen wir einfach machen", war für beide sonnenklar. Der VW wurde noch etwas optimiert und höher gelegt um auf der Strecke nicht hängenzubleiben.
Auch wenn die Tour etappenweise durchaus anstrengend war, die Erfahrung möchte Benjamin Hymer nicht missen: "Der Zusammenhalt zwischen den Teams, wenn ein Problem auftritt, war wirklich fantastisch." Vielleicht sieht man sich ja wieder beim Pothole Rodeo 2018.
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