Bezirk Mistelbach rettet den Nikolaus
Religiöse Feste an Kindergärten stehen unter Kritik. Mehrheit will an Traditionen festhalten.
BEZIRK MISTELBACH. Wintermarkt statt Christkindlmarkt, Lichterlfest statt Martinsfeier. Religiöse Bräuche stehen immer öfter im Zentrum der Kritik. Besonders an Schulen und Kindergärten sorgt das Thema für Aufregung. Wir haben Kindergärten im Bezirk Mistelbach befragt, ob der Nikolaus „Hausverbot“ bekommt oder weiter Geschenke bringen darf.
Heilige Vorbilder
Für Helga Zawrel, Kindergartenleiterin in Kleinhadersdorf, ist die Vermittlung der Werte, die durch die Heiligen transportiert werden, eine Herzensangelegenheit. "Wir leben das aber auch im Alltag vor", betont die Pädagogin. Der Heilige Martin steht für Teilen und Solidarität, der Nikolaus für Liebe und Hilfsbereitschaft. "Das sind Werte, auf denen die Gesellschaft fußt und die das ganze Kindergartenjahr erlebt werden", erklärt Helga Zawrel. Die Heiligen dienen dabei als Vorbilder.
Gelebtes Brauchtum
In ihren zwei Gruppen werden 42 Kinder betreut. Unverständnis oder Widerstand der Eltern gegen religiöse Feste hat die Pädagogin bis dato nicht selbst erlebt. "Die Auf- und Erklärung der Eltern ist und sehr wichtig", meint Zawrel, die selbst auch viel Wert auf christliches Brauchtum legt, "wenn die Eltern informiert sind, können sie selbst entscheiden."
Auch die Kinder werden auf den Nikolaus vorbereitet. Entweder kommt ein Erwachsener, der sich vor den Augen der Kinder verkleidet oder das älteste Kind der Gruppe übernimmt selbst die Rolle des Nikolaus. Heuer werden die Kinder selbst zum Geschenk: Sie besuchen das Seniorenheim in Poysdorf.
Nikolaus gehört dazu
Für Judith Mehling, selbst Mutter eines Kindergartenkindes, gehören Nikolaus und Martinsfest einfach zur Tradition unserer Region. Sie sieht hier auch einen breiten Konsens: "Mir wäre auch noch gar nicht aufgefallen, dass sich in unserem Kindergarten jemand daran stößt."
Karina Seidl
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