Wolkersdorf schützt Siedlungs- und Ortsbildcharakter – vorübergehende Bausperre in Teilbereichen
Wohnbedarf und Siedlungsdruck steigen, gleichzeitig wird Bauland teurer. Daher ist derzeit in vielen Gemeinden Niederösterreichs dasselbe Phänomen zu beobachten:
Großvolumige Bauprojekte (Wohnausanlagen) drängen in Kleinstrukturen wie Siedlungen mit Ein– bzw. Zweifamilienhäusern.
„Um derartige Eingriffe in gewachsenen Siedlungsstrukturen in Zukunft zu vermeiden, hat sich auch der Gemeinderat der Stadtgemeinde Wolkersdorf entschieden, in Teilgebieten der Stadtgemeinde auf die Dauer von zwei Jahren eine vorübergehende Bausperre zu verordnen,“ berichtet Bürgermeisterin DI Anna Steindl. „Keine Frage, auch in Wolkersdorf besteht ein hoher Eigenbedarf an Starterwohnungen oder (geförderten) Mietwohnungen für Jungfamilien. Aber die Realisierung künftiger Wohnbauprojekte sollte mit Rücksicht auf AnrainerInnen, gewachsene Strukturen und das Ortsbild erfolgen.
In der Zeit der Bausperre wird gemeinsam mit ExpertInnen der Raumordnung eine für die Stadtgemeinde Wolkersdorf verträgliche Änderung des Bebauungsplanes inklusive der Bebauungsdichte vorgenommen. Die weitere Wohnbebauung wird in geordnete Bahnen gelenkt, um so unter anderem den Ortsbildcharakter im Zentrum zu bewahren.
„Die vorübergehende Bausperre ist auch für die Erhaltung eines lebendigen Stadtzentrums von enormer Bedeutung“, so die Bürgermeisterin weiter. „Wir wollen die Entstehung einer „Schlafstadt“ verhindern. Wird beispielsweise die Anzahl der Wohnungen pro Grundstück beschränkt, können in den ebenerdigen Geschoßen gut frequentierte Geschäfte, Ordinationen, Lokale, Büros oder öffentlich nutzbare Gemeinschaftsräume, Vereinsräumlichkeiten etc. eingerichtet werden. So ist auch tagsüber unser Zentrum gut besucht.“
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