Bezirksvorsteher Markus Reiter im Interview

Das kommt 2019 auf Neubau zu

Was wird den siebten Bezirk heuer bewegen? Neubaus Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) steht Rede und Antwort im bz-Interview.

NEUBAU. Von A wie Ahornergasse bis Z wie Zieglergasse: Uns hat Bezirksvorsteher Markus Reiter verraten, welche großen Projekte heuer auf Neubau zukommen.

Was ist Ihr Lieblingsprojekt für das heurige Jahr?
Die neue Zieglergasse. Auf der gesamten Länge bis zur Lerchenfelder Straße werden wir umgestalten. Im Juni beginnen wir mit den Ausschreibungen.

Worauf liegt der Fokus?
Eindeutig mehr Grün. Wir wollen schon entsprechend große Bäume setzen, damit diese gleich ausreichend Schatten spenden. Großkronige Zierbirnen sollen es werden. Prinzipiell werden wir für den gesamten Bezirk einen "Masterplan Begrünung" ausarbeiten, um hier in Sachen Klimawandel anzupacken.

Anpacken wird man heuer auch das Sophienspital...
Mein Ziel ist es, dass der Park im Sommer geöffnet wird – 2018 ist mir das leider nicht gelungen.

Das Areal ist ja bis dahin noch nicht fertig umgestaltet. Wie kann eine öffentliche Nutzung des Parks dann aussehen?
Meine Vorstellung wäre ein Pop-Up-Café mit Kinderprogramm, wo auch kleine, chillige Veranstaltungen stattfinden. Man muss ja nicht gleich einen Spielplatz hinbauen, um den Park zu nutzen. Ich habe schon konkrete Ideen, jetzt muss man noch klären, wer das macht.

Wie geht’s in Sachen U-Bahn-Bau und 13A weiter?
Man muss sich beim 13A loslösen von der Vorstellung "die sind dafür" und "die sind dafür" – und es bringt auch nichts, sich da was medial auszurichten. Alle müssen sich bewegen – innerhalb des Bezirks, unsere Bezirksnachbarn, die Stadt, die Wiener Linien.

Apropos Bezirksnachbarn: Wie ist Ihr Verhältnis zu Mariahilf-Chef Markus Rumelhart? Beim 13A gingen die Meinungen ja stark auseinander...
Ja, wir haben uns schon geärgert: untereinander, aber auch miteinander.

Werden – trotz verzögertem U-Bahn-Bau – Förderungen für Unternehmer ausbezahlt?
Wir haben die Zusagen der Stadt, Unternehmer sind ja jetzt schon durch Einbauten-Baustellen betroffen. Im Frühjahr geht’s weiter mit Fahrbahnsanierungen und Aufgrabungen bei der Kirchengasse und beim Siebensternplatz. Bis Sommer soll alles fertig sein. Durch die Baustellen fallen auch viele Parkplätze weg. Wir erstellen gerade eine Parkraumbilanz, haben 145 neue Anrainerparkplätze geschaffen plus 40 in der Überlappungszone. Gleichzeitig verbessern wir die Angebote für Öffi-Nutzer und Radfahrer.

Was heißt das konkret?
Bis Ende 2019 werden die Wohnungen im ehemaligen Kuriergebäude fertig. Dann ist der wichtige Durchgang Hermann-/Linden-/Andreasgasse wieder offen. Auch beim Durchgang Ahorner-/Neubaugasse muss sich was ändern: Hier gibt’s Konflikte zwischen Radlern und Fußgängern.

Wo setzt man hier an?
Das Problem ist, dass Radler oft nicht absteigen. Wir setzen auf bessere Beschilderung, stellen Blumentröge auf, damit man nicht so einfach durchfahren kann. Nicht nur die Polizei wird vor Ort sein, sondern auch die Mobilitätsagentur. Das will ich auch auf der Mariahilfer Straße.

Braucht’s das denn so dringend?
Viele Verkehrsteilnehmer haben Probleme, sich an die Regeln zu halten. Aber das gilt nicht nur für eine Gruppe – das betrifft alle. Mein Appell: Mehr Respekt und Rücksicht nehmen.

Mit einer neuen Intendanz für das Kosmos Theater wird 2019 auch kulturell spannend.
Ja, Veronika Steinböck hat sehr viel vor. Beim Westlicht unterstützt der Bezirk weiter, um den Standort zu halten. Spannend auch die Volkstheater-Sanierung: Die könnte sich auf den Platz zwischen Theater, MQ und Hotel Sans Souci auswirken – quasi als neues Entree in den Bezirk.