Verkehr im 7. Bezirk
Diskussion um mehr Anrainer-Parkplätze
Immer weniger Parkplätze durch neue Radbügel und die U-Bahn-Baustelle? Am Neubau gehen die Wogen hoch.
WIEN/NEUBAU. Es wird eng auf Neubaus Straßen: Der Platz ist zwischen jenen, die auf vier, und jenen, die auf zwei Rädern unterwegs sind, heiß umkämpft – vor allem, wenn es ums Abstellen geht. Besondere Brisanz erhält das Thema durch den U-Bahn-Bau, dessen zweite heiße Phase soeben begonnen hat. Im Grätzel der Linden-, Stift- und Kirchengasse fallen dadurch erneut Parkplätze weg. Hinweis für die Anrainer: die gelben Linien am Gehsteig, die für Halte- und Parkverbot stehen.
Viele sehen diesbezüglich aber schon nicht mehr gelb, sondern dunkelrot. Die Lösung? Mehr Stellplätze, die nur für Neubauer reserviert sind, meint die SPÖ. Die Partei hat diesbezüglich bereits bei der Bezirksvertretungssitzung im Juni einen Antrag eingebracht. Ihre Forderung: ein Ausbau der Anrainerparkplätze von 700 auf 1.500, so Bezirksvize Gallus Vögel. Alternativ sollen, falls durch eine Baustelle Anrainerparkplätze wegfallen, Ersatzstellplätze eingerichtet werden. Vom Ausspielen der Radler gegen die Autofahrer hält Vögel nichts: "Der Bezirksvorsteher ist in der Pflicht, für mehr Anrainerparkplätze und Radabstellanlagen zu sorgen, um bezirksfremden Verkehr zu reduzieren."
250 Parkplätze fallen weg
Ein Blick in die Mobilitätsstudie 2019 – nächstes Jahr soll es ein Update geben – zeigt: Von den 4.825 Stellplätzen im öffentlichen Raum sind 779 für Anrainer reserviert. Zwischen 2018 und 2020 wurden 167 neue Radbügel aufgestellt, aktuell gibt es 2.338. "Das ist ebenfalls Parkraum – nur eben umwelt- und platzschonender. Die Standorte wurden mit Mobilitätsexperten und der lokalen Agenda, also der Bevölkerung, gewählt", so Bezirkschef Markus Reiter (Grüne).
Durch die U-Bahn-Baustelle sind rund 250 Parkplätze weggefallen. Als Alternative verweist Reiter auf günstige Plätze in der WIPARK Stiftgasse. Anrainerstellplätze als Ersatz werden "im Rahmen des Behördenverfahrens errichtet. Aber immer im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Quote. Wir haben bereits den rechtlich möglichen Höchstrahmen von rund 20 Prozent ausgeschöpft." Geduldig bleiben, heißt es wohl weiter für die Neubauer: "Was manche fordern – mehr Platz für Radler, Fußgänger, Bäume, Anrainerparken und mehr Bänke – ist schlichtweg unmöglich. Das sollte man ehrlich sagen, was wir auch tun", so Reiter.
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