"Radplatz" am Neubau
Ein Eldorado für alle Fahrrad-Begeisterten
Im "Radplatz" in der Kaiserstraße ist Fahrradfahren nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung.
WIEN/NEUBAU. Im April 2019 eröffnete Marc Warnaar seinen ersten "Radplatz". In einem winzigen Lokal in der Lerchenfelder Straße begann er, Fahrräder zu reparieren, umzubauen und zu verkaufen. "Im April 2021 sind wir hierher in die Kaiserstraße 106 an der Ecke zur Lerchenfelder Straße übersiedelt", erzählt er.
Die neuen, großzügigen Räumlichkeiten lassen nicht nur das Herz jedes Radlers höherschlagen: Am Boden liegen auch alte Perserteppiche von den Großeltern aus Holland, überall sind Holz, bunte Wände und Pflanzen. "Wir wollten es einfach gemütlich haben, schließlich verbringen wir hier viel Zeit", lacht Warnaar. "Wir" sind er und fünf weitere Mitarbeiter. Alle sind erfahrene Radmechaniker und mit genauso viel Leidenschaft wie er bei der Sache.
Nachhaltiges Radeln
Know-how, Herz und Zeit für ausführliche Kundenberatung sind das oberste Credo im "Radplatz". Personal nur für den Verkauf hat Warnaar nicht: "Man braucht die praktische Erfahrung, Begeisterung fürs Radfahren und die Technik dahinter", sagt er, "Also macht jeder von uns selbst den Verkauf mit." Ganz im Sinne von echter Nachhaltigkeit gibt es hier auch keine E-Bikes, sondern Stadträder, Rennräder und Gravel-Bikes.
Mittlerweile ist es fast zehn Jahre her, dass es Marc der Liebe wegen von Amsterdam nach Wien verschlagen hat. Dann verliebte er sich in Wien. "Sogar der Tourismus hier ist kultivierter", sagt der gebürtige Niederländer, "Wien ist eine Stadt zum Wohlfühlen mit toller Lebensqualität."
Eigentlich ist der 32-Jährige gelernter Kfz-Mechaniker. Als begeisterter Radfahrer hat er aber bald auf Radmechaniker umgesattelt. "Ich fahre bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit mit dem Rad. Daneben trainiere ich für Fixed Gear Straßenrennen. Das ist meine große Leidenschaft", erzählt er. Das dafür passende Rad hat keine Gangschaltung und keine Bremse. "Das kennt man von den Bahnrennen."
Eine leidenschaftliche Rad-Community
"Leider habe ich zu wenig Zeit fürs Training, um aufs Siegerpodest zu fahren", fügt Warnaar hinzu, "Aber es geht ja um den Spaß dabei." Auch seine Kollegen haben Sportgeist. Wie etwa Franz, der gerade von vier Monaten Radtour durch Spanien und Marokko zurückgekehrt ist.
Was die Fahrradwerkstatt betrifft, sind sich alle einig: "Wir stellen uns gegen die Wegwerfgesellschaft und möchten dazu beitragen, neben Neuteilen auch funktionsfähige Ersatzteile zu verbauen und wiederzuverwenden." Was an brauchbaren Teilen überbleibt, wird an die Bikekitchen verschenkt, in der zwei der Radmechaniker ehrenamtlich mitarbeiten. Auch mit den anderen Fahrradshops in der Umgebung teilt man die Philosophie: "Wir sind eine große Community und empfehlen uns gegenseitig weiter. Da gibt es keine Konkurrenz", so Warnaar.
Der "Radplatz" befindet sich in der Kaiserstraße 106. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 17 Uhr. Infos gib's unter www.radplatz.at.
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