Protest gegen Bus-Route durch Neubaugasse: Den 13A gibt's jetzt auch als Kinderbuch
Aktion gegen die geplante Führung des Busses in beiden Richtungen durch die Neubaugasse: Unternehmer wollen mit Kinderbuch "Unser 13A in Not" Druck machen. Derweil überlegen die Wiener Linien eine neue Route über die Zoller- und Nelkengasse.
NEUBAU. Jetzt spricht sich sogar der Bus selbst gegen die neue Route aus: Mit einem eigenen Kinderbuch "Unser 13A in Not" setzen die Unternehmer nun den nächsten Schritt in Sachen Protest. Nach wie vor stellen sie sich vehement gegen den Plan der Wiener Linien, während des U-Bahn-Baus den 13A in beiden Richtungen durch die Neubaugasse zu führen.
"Große Angst und Sorgen" bereitet dem Bus nämlich die doppelte Führung: "Denn er muss vorbei an einem Kinder- und Jugendtheater", so im Büchlein zu lesen. Außerdem hat er Angst, dass dann seine Freundin, die Straßenbahn 49, nicht weiterkommt.
10.000 Bücher für die Neubaugasse
"Maxln, Wichteln und Zwerge lügen nicht", bringt es Künstler Franz Basdera, der für die Zeichnungen im Buch zuständig war, auf den Punkt. "Das lernt man schon in der Schule." 10.000 Stück von "Unser 13A in Not" liegen ab sofort in den Geschäften auf der Neubaugasse auf – gratis für alle, die sich für die Thematik interessieren. "Die ersten vier Kisten voll haben sie uns quasi aus der Hand gerissen", so einer der Verteiler. Die Kosten von rund 17 Cent pro Buch tragen die Geschäftsleute.
Karl Hintermayer, Chef der Einkaufsleute Neubaugasse, hat die Aktion initiiert: "Das Buch ist nichts Politisches, sondern eine reine Sachgeschichte." Kurt Wilhelm, Geschäftseigentümer von "Wald und Wiese" auf der Neubaugasse und Texter des Kinderbuches, fügt hinzu: "Wir wollen damit den Dampf aus der Diskussion rausnehmen und zeigen, was Sache ist. Und das Buch kann man ja auch wirklich jedem Kind zumuten."
Aktionismus gegen doppelte Route durch Neubaugasse
Zwischenerfolg für die Initiative: Die eingereichte Petition "Nein zum 13A in beide Richtungen durch die Neubaugasse" mit 2.500 Unterschriften wurde im Petitionsausschuss der Stadt bewilligt – aber erst im zweiten Anlauf. "Im ersten Brief gab's noch eine Absage, drei Tage später kam dann die positive Antwort", so Hintermayer. Grund: Die Petition wurde – auf Initiative des Vorsitzenden des Petitionsausschusses, so das offizielle Schreiben der MA 65 (Rechtsangelegenheiten) – nochmal geprüft.
Hintermayer und seine Mitstreiter wollen aber noch was drauflegen: "Mit Aktionismus und Raumplanungsprofis", verrät Wilhelm. Geplant ist etwa, mit Menschen die 18 Meter-Länge der Busse nachzustellen und durch die Neubaugasse zu gehen. "Ein Techniker-Konsortium hat die Situation mit der doppelten 13A-Führung und all dem Verkehr rundherum auch schon mit alten Bussen nachgestellt", so Wilhelm. "Wir haben also noch einige Pfeile im Köcher."
Neue Route durch Zollergasse und Nelkengasse
Apropos: Einige Pfeile im Köcher in Sachen neuer Route haben wohl auch noch die Wiener Linien. Nach einem Gespräch mit den betroffenen Bezirken Mariahilf und Neubau mit der Stadt steht nun eine neue Variante zur Diskussion. So wird derzeit eine 13A-Querung der Mariahilfer Straße über Nelkengasse und Zollergasse geprüft. "Es war ein gutes Gespräch mit allen Beteiligten. Wir werden jedenfalls auch weiter Gespräche führen", heißt es von den Wiener Linien. Ob – wie noch vor zwei Wochen angekündigt – eine fixe Lösung in Sachen neuer Route bis Juli steht, wollte man nicht kommentieren.
Die Bezirksvorstehung Neubau will die geplante Route der Wiener Linien derweil nicht nicht kommentieren: "Wir wollen eine sachliche Lösung finden und das heißt für uns konstruktives Arbeiten. Das jüngste Gespräch war eine gute und konstruktive Runde", heißt es von dort. Das nächste Zusammentreffen soll jedenfalls in den nächsten zwei bis drei Wochen stattfinden.
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