Baustelle am Neubau
So geht's weiter mit den Arbeiten am Sophienspital
Lange wurde beraten und geplant, die Stadt Wien und die Bezirksvorstehung Neubau verkündeten immer wieder Einzelheiten. Heuer sollen die Bauarbeiten beim Sophienspital unweit des Westbahnhofs nun endlich beginnen, ein großer Gebäudekomplex mit Wohnungen und einem Kulturzentrum entsteht. Die BezirksZeitung weiß, was kommt – und was nicht.
WIEN/NEUBAU. "Im Grunde haben wir beim Sophienspital alles erreicht, was wir uns erhofft haben", sagt Markus Reiter (Grüne), der Bezirksvorsteher am Neubau. Nachsatz: "Mit dem kleinen Wermutstropfen, dass keine Volksschule hinkommt." Das ändert aber nichts daran, dass Reiter sich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Projekt zeigt.
Bauphase startet
Denn seit 2017 ist das Sozialmedizinische Zentrum Sophienspital geschlossen, das Areal zwischen Neubaugürtel, Stollgasse und Kaiserstraße bis auf einige vorübergehende Nutzungen verwaist. Das wird bald anders: Vergangenes Jahr wurde der sogenannte Bauträgerwettbewerb "Apollogasse" abgeschlossen. Seither stehen die Pläne, was auf dem Areal passieren soll. Heuer geht es an die Umsetzung.
"Gegen Mitte des Jahres wird mit den Arbeiten am Europa-Pavillon begonnen", heißt es dazu aus dem Büro von Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaál: "Der tatsächliche Beginn der Bautätigkeit ist mit Sommer 2022 vorgesehen."
Leistbares Wohnen mitten im 7. Bezirk
Der Europa-Pavillion ist einer der größten Teile des Projekts. Das lange Backsteingebäude, das in Richtung Neubaugürtel zeigt, wird abgerissen. An seine Stelle kommt ein kompletter Neubau. Innerhalb dessen werden 60 geförderte Wohnungen und 80 SMART-Wohnungen eingerichtet, dazu 47 Heimplätze. "Es war uns ein besonderes Anliegen, dass hier leistbarer Wohnraum entsteht", so Reiter: "Und nicht, dass nur Eigentumswohnungen errichtet werden."
Der Europa-Pavillion ist aber nur eines der vier Gebäude, welches das 13.400 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Sophienspitals in Zukunft prägen wird. Gleich daneben befindet sich nämlich der Kenyon-Pavillon, der an die Stollgasse grenzt. Dieser wird zum Kulturzentrum, in das Gebäude sollen neben vier Geschäftslokalen etwa der "Apollosaal" einziehen.
Eine Mehrzweckhalle, die am Neubau gefehlt hat
"Der Saal könnte ungefähr Platz für 300 Personen bieten", so Reiter. Dieser Saal ist ein wichtiger Bestandteil des neuen Quartiers, der auch einen Mehrwert für den ganzen Bezirk hat. Denn für Events mit bis zu 150 bis 200 Menschen gebe es am Neubau laut Reiter ausreichend passende Veranstaltungsorte, bei großen Veranstaltungen ab 600 Personen könnte man etwa ins Museumsquartier oder ins Volkstheater ausweichen.
"Aber eine Zwischengröße, die hat am Neubau bisher gefehlt", so Reiter. Und genau hier soll der Apollosaal im Kanyon-Pavillion künftig Abhilfe schaffen. In dieser Mehrzweckhalle könnten so etwa auch Schulbälle mit mehreren Jahrgängen stattfinden, erklärt der Bezirksvorsteher.
An der Ecke Kaiserstraße/Apollogasse wird es ebenso größere Umbauten geben, hier entsteht anstatt des bisherigen Verwaltungsgebäudes ein Gemeindebau mit 46 geförderten Wohnungen. Der geplante Bezugstermin ist für 2025 geplant, alle restlichen Bauten sollen voraussichtlich im Herbst 2024 fertigstellt werden.
Ein Kindergarten mit sieben Gruppen
Das vierte und letzte Gebäude ist der Karl-Ludwig-Pavillon, der zwischen dem Verwaltungsgebäude an der Kaiserstraße und dem Europa-Pavillon am Neubaugürtel liegt. Hier wird neben 19 geförderten Mietwohnungen und zwei Geschäftslokalen auch der Kindergarten einziehen.
Ein besonders wichtiger Bestandteil ist zu guter Letzt der Park, der in Zukunft öffentlich zugänglich sein soll. "Der Baumbestand bleibt trotz der Baumaßnahmen nicht nur erhalten, sondern kann vielleicht vergrößert werden", so Reiter. Bis der Park aber im Herbst 2024 fertig ist, müssen sich die Anwohnerinnen und Anwohner noch gedulden.
"Er wird leider die Bauzeit über geschlossen bleiben, da die Flächen für die Logistik und die Baustelleneinrichtung gebraucht werden", heißt es dazu aus dem Büro von Gaál. Das gilt auch schon für diesen Sommer, Zwischennutzungen wie in den vergangenen Jahren gibt es daher nicht mehr.
Die Zeit wird zeigen, ob sich das Warten für die Bewohnerinnen und Bewohner Neubaus lohnt. Gespannt darf man aber auf alle Fälle sein.
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