Zum zweiten Mal
Ukraine-Infostand erneut mit Z-Symbolen in Wien beschmiert
Innerhalb weniger Tage wurde eine Installation des ukrainischen Kulturministeriums am Wiener Platz der Menschenrechte beschmiert. Seit einigen Tagen steht der Stand im Dunkeln, da angeblich die Straßenbeleuchtung abgeschaltet wurde. Der Verfassungsschutz ermittelt.
WIEN/NEUBAU. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wurde ein Ukraine-Infostand am Wiener Platz der Menschenrechte mit russischen Propagandasymbolen und Schriftzügen von unbekannten Tätern beschmiert. Am Abend des 20. Oktober wurden mehrmals die Buchstaben "Z" und "V" geschrieben sowie der Name des nationalistischen ukrainischen Politikers und Partisanenführers Bandera. Und in der Nacht auf Donnerstag, 3. November, wurden beide Seiten der Installation mit Z-Symbolen in schwarzer und roter Farbe beschmiert.
Die Polizei wurde über den Vorfall informiert und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ermittelt in beiden Fällen. Das bestätigte Polizeisprecher Daniel Fürst auf BezirksZeitung-Anfrage.
Mahnwache geplant
Die Installation ist ein Infostand über die Ukraine, der Mitte Oktober vom ukrainischen Ministerium für Kultur und Informationspolitik aufgebaut wurde. Nachdem der Infostand bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage beschmiert wurde, ist eine Mahnwache vor der Ausstellung geplant. "Es ist unfassbar, dass man im Jahr 2022 in einer Stadt wie Wien eine Mahnwache machen muss, um einen Stand über das Land Ukraine zu beschützen", sagt Cornelius Granig, Präsident der Ukrainehilfe. Dabei handelt es sich um eine NGO, die kurz nach Kriegsbeginn in Österreich gegründet wurde, um Menschen in Not zu helfen.
Nach Informationen der BezirksZeitung haben Zeugen einen Mann vor dem Infostand bemerkt, der die Installation beschmiert haben soll. Außerdem ist interessant, dass die Ausstelung nachts im Dunkel steht, weil seit einigen Tagen dort die Straßenbeleuchtung abgedreht wurde. Granig sagte, dass die Stadt Wien gebeten wurde, die Beleuchtung wieder einzuschalten, sonst sind weitere Beschmierungen im Dunkeln zu vermuten.
"Das sind Kriminelle, die den russischen Krieg verteidigen wollen", so der Ukrainehilfe-Präsident. Da ein Blackout in Teilen der Ukraine herrscht, wird es lange dauern, bis man Komponenten für die Ausstellung aus der Ukraine nach Wien liefern kann, erzählt Granig.
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