Verfassungsschutz ermittelt
Ukraine-Stand mit Z-Symbolen in Wien beschmiert
Seit vier Tagen steht ein Infostand der Ukraine am Platz der Menschenrechte. Wiens FPÖ-Klubobmann Krauss forderte die sofortige Entfernung der Installation. Jetzt wurde der Stand von Unbekannten beschmiert. Der Verfassungsschutz ermittelt.
WIEN/NEUBAU. Am vergangenen Dienstag sorgte eine Installation am Platz der Menschenrechte in Wien für Aufregung bei der Wiener FPÖ. Denn ein Stand informiert dort über die Ukraine. FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss zeigte sich verwundert über den "Selenskyj-Schrein" und forderte die sofortige Entfernung der Installation. Einige Tage später wurde der Ukraine-Infostand mit russischen Propagandasymbolen und Schriftzügen beschmiert.
Die Installation wurde vermutlich am Donnerstagabend, 20. Oktober, von Unbekannten beschmiert. Auf beiden Seiten der Installation sind mehrmals die Buchstaben "Z" und "V" geschrieben. Angeblich stammt das "Z" aus dem russischen Satz "Za pobyedu" (z. Dt.: "Für den Sieg"), das "V" von "Sila v pravdye" ("In der Wahrheit liegt die Kraft"). Auch "Fuck Bandera" wurde in weißer Farbe geschrieben: Stepan Andrijowytsch Bandera war ein nationalistischer ukrainischer Politiker und Partisanenführer. Während er im Westen der Ukraine von vielen Ukrainern als Nationalheld verehrt wird, ist er im Osten des Landes, sowie in Polen, Russland und Israel als Kriegsverbrecher bekannt.
Verfassungsschutz ermittelt
Die Wiener Polizei wurde über den Vorfall informiert. Nach BezirksZeitung-Informationen ermittelt auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT). Das bestätigte auch Polizeisprecher Philipp Haßlinger.
Bei der Installation handelt es sich um einen Ukraine-Infostand, der seit dem 17. Oktober vom ukrainischen Ministerium für Kultur und Informationspolitik aufgebaut wurde. Bisher waren die Info-Stände auch in anderen europäischen Städten aufgestellt, etwa in Paris und Brüssel. Das erzählt Cornelius Granig, Präsident der Ukrainehilfe - einer NGO, die kurz nach Beginn des Kriegs in Österreich gegründet wurde, um Menschen in Not zu helfen. "Wir haben vorschriftsmäßig um die Genehmigung der Stadt Wien für die Aufstellung am Platz der Menschenrechte angesucht und diese auch erhalten", so Granig.
Er zeigte sich sehr betroffen wegen des Vorfalls: "Es macht mich sehr betroffen, dass es in Wien zu diesem Akt von Vandalismus gekommen ist, während in Paris und Brüssel keinerlei Beschädigung der Ausstellung passierte".
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