Abbruchskandal
Neubauer Bezirkspolitik fordert besseren Schutz von Altbau
Der Bezirk fordert besseren Schutz von Altbauten am Neubau. Grund dafür ist der Abriss eines teils denkmalgeschützten Wohnhauses.
WIEN/NEUBAU. Der Abbruchskandal des teils denkmalgeschützten Wohnhauses in der Kaiserstraße 31 hat nun Folgen: In einem gemeinsamen Antrag appellieren Grüne, SPÖ und Neos bei der Sitzung der Bezirksvertretung nun an die Stadt. Abbrüchen wie diesen soll künftig der Riegel vorgeschoben werden.
Fragwürdiger Abbruch
Das Bezirksparlament ist sich einig: Dazu braucht es eine Änderung der Wiener Bauordnung. „Das Haus in der Kaiserstraße 31 stand zudem in der Schutzzone. Abbrüche wie diese dürfen nie wieder passieren: Da geht es mir um unseren wunderschönen Altbau-Bestand, mir ist leistbarer Wohnraum im Altbau ein Anliegen und wir müssen im Sinne des Klimaschutzes umsichtig mit Ressourcen umgehen – denn einfach abreißen und neu bauen geht auch aufs Konto unserer Umwelt“, sagt Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne).
Im Herbst plant das Rathaus eine Novelle der Wiener Bauordnung. In dieser sind Abbrüche von Gebäuden gesetzlich geregelt, hier möchte der Bezirk ansetzen. Derzeit kann der Denkmalschutz umgangen werden, wenn nachgewiesen wird, dass eine Sanierung eines Gebäudes nicht mehr wirtschaftlich ist. Genau hier bietet die Bauordnung Schlupflöcher, die derzeit von Immobilienentwicklern zur Gewinnmaximierung ausgenutzt werden können.
Schlupfloch für Immo-Haie
„Historisch erhaltenswürdige Häuser und Ensembles können wir vor Abriss schützen, indem wir die Bauordnung anpassen und bei Bedarf mit ausreichend Mitteln für die Sanierung aus dem Altstadterhaltungsfonds fördern“, sagt Reiter. „Derzeit nutzen Immobilienentwickler die Schlupflöcher der Bauordnung für ihre Gewinnmaximierung. Wir dürfen uns nicht länger auf der Nase herumtanzen lassen. Es muss daher sichergestellt werden, dass `wirtschaftliche Abbruchreife‘ nicht mehr hemmungslos als Grund ausgenutzt wird.“
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