Datum-Neustart in Neubau
Nach der achtmonatigen Pause erscheint im Oktober die erste Ausgabe des Monatsmagazins, made in Neubau.
NEUBAU. Es ist nur ein Gefühl – aber die Annahme, dass der Anteil der Datum-Abonnenten in Neubau höher liegt als in so manch anderem Bezirk, dürfte nicht trügen. Insofern passt es ganz gut, dass sich die neuen Redaktionsräumlichkeiten des Monatsmagazins in der Kirchengasse befinden.
Durch die großen Fenster kann man von unten einen Blick in das Büro-Loft erhaschen, wo Stefan Apfl mit seinem Team derzeit noch am Feinschliff für die erste Ausgabe nach der achtmonatigen Pause feilt. Anfang Oktober wird es erscheinen, das erste Datum, bei dem Apfl nicht nur als Chefredakteur, sondern auch als Miteigentümer des Blatts am Werk ist. Chefredakteur ist er ja schon seit Herbst 2015. Im Februar stand man dann plötzlich vor dem vermeintlichen Aus.
"Von einem Tag auf den anderen wurde klar, dass der bisherige Eigentümer, Horst Pirker, kein Interesse mehr an der Weiterführung des Mediums hat." Anstatt das Magazin aufzugeben, hat Apfl die Chance genutzt und ihm die Titelrechte abgekauft. Gemeinsam mit zwei Partnern ist er nun Miteigentümer des Datum. Darunter ist einerseits der ehemalige Chef des Liberalen Forums, Alexander Zach, aber auch ein anderes (relativ) junges Wiener Medienunternehmen, das in Neubau einige Leser hat: Monopol Medien, die unter anderem GAP und Biorama herausgeben. Mit ihnen hat er im vergangenen halben Jahr intensiv daran gearbeitet, das Datum auf neue Beine zu stellen. Jedenfalls wirtschaftlich – was den Inhalt und den journalistischen Zugang anlangt, können sich die Datum-Leser auf die gewohnte Qualität einstellen, versichert er.
„Recherchierenden Journalismus“ nennt er das, was er als Garant dafür sieht, auch als Printmedium weiterhin am Markt bestehen zu können – in Zeiten, in denen ganze Marken vom Zeitungsmarkt verschwinden. Die Reaktionen auf seine Ankündigung, auch nach Pirkers Ausstieg mit dem Printmagazin weitermachen zu wollen, seien überraschend positiv gewesen. Vor allem jene der Abonnenten: „97 Prozent von ihnen haben uns die Treue gehalten", das habe die Datum-Redaktion darin bestärkt, so weiterzumachen wie bisher.
Journalistisches Luxusprodukt
Und dazu gehört, "Geschichten zu erzählen, die nicht erzählt werden. Oder anders erzählt werden müssen, als das tagesaktuelle Medien tun", so Apfl. Das Datum sei ein journalistisches "Luxusprodukt", für das man auch Zeit brauche. Denn die Geschichten im Monatsmagazin sind ausführlich, oft über lange Zeiträume recherchiert und umfassen mehrere Seiten – die mit Ruhe gelesen werden wollen.
Dennoch wird sich im Rahmen des Neustarts auch das Datum eine neue Homepage zulegen und die Kommunikation über soziale Medien verstärken. Am optischen Auftritt des Datum werde sich nicht allzu viel ändern, es sei mehr ein "Rebrush" denn ein "Relaunch". Die Leser dürfen gespannt sein auf die erste Datum-Ausgabe, produziert in Neubau.
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