Von Zirl nach Wien und zurück: Die Pfefferle'sche Mosaikdynastie

Bevor es ans Mosaiksetzen geht, schneidet Hans Pfefferle die Glasplatten in kleine Stücke.
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  • Bevor es ans Mosaiksetzen geht, schneidet Hans Pfefferle die Glasplatten in kleine Stücke.
  • hochgeladen von Linda Osusky

NEUBAU. Mosaiksteinchen wiegen schwer. In den Regalen von Hans Pfefferles Atelier lagern vier Tonnen davon in den verschiedensten Größen und Farben. Teile des kunterbunten Lagers, das sich in einem malerischen Winkel der Hermanngasse befindet, verwendet der 1950 geborene Künstler für sein aktuelles Werk, ein Mosaik für die Hausfassade des Kultur- und Veranstaltungszentrums B4 im Tiroler Zirl.

Verbindung von Wien nach Zirl

Bei dem zwölf Quadratmeter großen Werk unterstützen ihn Sohn Roman und Tochter Doris. Die Ethnologin, die in Zirl lebt, ist bereits in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und widmet sich voll und ganz dem Mosaiksetzen. Sie arbeitet übrigens an der anderen Hälfte des Mosaiks, das bis Ende Oktober fertig sein soll.

Lange Familientradition

In der Familie Pfefferle hat Mosaikkunst eine lange Tradition und wird schon der fünften Generation, Hans Pfefferles Enkeln, nähergebracht. "Begonnen hat damit mein Großvater Josef Pfefferle, Jahrgang 1870", erzählt er im Gespräch mit der bz. Als Josef Pfefferle, der aus Innsbruck stammt, die Tochter eines reichen Bauern aus Zirl heiratete, schenkte ihm der Schwiegervater einen ganzen Zugwaggon voller Mosaiksteine aus Venedig – so die Familienlegende. "14 Tage lang soll es gedauert haben, die Lieferung vom Bahnhof zur Werkstatt zu bringen", sagt Pfefferle, der wichtige Familienereignisse im "Roten Buch" festhält. Die Menge war auch damals keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass der Kilopreis heute zwischen 70 und 100 Euro liegt. Für einen Quadratmeter Mosaikfläche sind rund zwölf Kilogramm nötig.

Jahrtausendealte Geschichte

Mosaike sind aus kleinen Glas- oder Steinstücken oder anderen Materialien zusammengesetzte Bilder. Ihre Geschichte reicht bis ins dritte Jahrtausend v. Chr. zurück. Pfefferle arbeitet hauptsächlich mit gefärbtem Schmelzglas. Kann man von der Mosaikkunst eigentlich leben? "Ja. Ein wichtiger Auftraggeber sind Kirchen, die ihre Mosaike restaurieren lassen", sagt Pfefferle. In der Nachkriegszeit hat sein Vater zahlreiche öffentliche Gebäude mit Mosaiken verziert, etwa das Salzburger Festspielhaus.

Mehr Infos über die Mosaike der Pfefferles finden Sie hier.

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Bevor es ans Mosaiksetzen geht, schneidet Hans Pfefferle die Glasplatten in kleine Stücke.
Roman Pfefferle ist Politikwissenschaftler und unterstützt seinen Vater in der Freizeit beim Mosaiksetzen
Etwa vier Tonnen an Mosaiksteinchen lagern in der Werkstatt.
Bevor sich Hans Pfefferle (li.) Vollzeit der Mosaikkunst gewidmet hat, war er kurz Geschichtslehrer. Roman Pfefferle ist als Politikwissenschaftler an der Uni Wien tätig.
Der Entwurf des Mosaiks für das Zirler Veranstaltungszentrum.

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