BRAUCHEN GEHANDICAPTE MENSCHEN NOCH ZUSÄTZLICHE HANDICAPS?

- hochgeladen von Günther Schneider
Als ob alleinerziehende Mütter/Väter mit gehandicapten Kindern es nicht ohnehin schon schwer genug in ihrer Situation haben, wird nun wieder einmal bei jenen gespart, die sich selbst am allerwenigsten helfen können.
Ob es nun die kürzliche Attacke des Sozialministers auf die niedrigen Pflegestufen 1 und 2 ist, wo nun plötzlich fast die doppelte Pflegestundenanzahl schriftlich nachzuweisen ist, haben die Krankenkassen nun einen weiteren unrühmlichen Coup gegen behinderte Menschen im Hintergrund beschlossen.
Ab vergangener Woche werden nämlich keine Narkosekosten mehr bei zahnärztlichen Eingriffen an Menschen mit Handicap übernommen!
Das kann doch nur ein Irrtum sein, Herr Sozialminister, so eine menschenunwürdige Entscheidung gehört sofort repariert! In einem in alle möglichen und unmöglichen Richtungen praktizierenden Sozialstaat wie Österreich darf man doch eine Budgetsanierung nicht auf dem Rücken gehandicapter Menschen und deren verzweifelten Angehörigen realisieren!
Den Angehörigen bliebe - wenn diese Entscheidung nicht zurück genommen wird - nämlich ab sofort ein satter Selbstbehalt in Höhe von 348 €, wenn sie sich eine stressfreie Behandlung ihres gehandicapten Kindes oder Verwandten unter Narkose nicht leisten können.
Es trifft wieder einmal nur die Ärmsten der Armen, da lässt es sich offenbar am einfachsten einsparen.
Wie scharf werden die Streichungs-Rotstifte in den Büros der Bürokraten noch gespitzt, wie weit dürfen Einsparungen in dieser sozialschädigenden Weise noch gehen?
Ein Zahnarztbesuch ist schon für einen gesunden Menschen eine nicht alltägliche Situation, wenngleich die heutigen Behandlungsmethoden schon sehr gut entwickelt sind, was bedeutet das dann aber erst für einen Menschen mit Handicap? Eine Narkose ist doch in solchen Fällen kein Luxus!
Nun aber kommt das Positive an diesem Bericht: im konkreten Fall geht es um eine Mutter mit einem schwerst behinderten Sohn und einen sehr sozialen, menschlichen Zahnarzt aus Ternitz, der die Situation der gestressten Mutter schon lange Zeit mit verfolgt und der den Sohn schon über viele Jahre sozial verträglich und menschenwürdig behandelt!
Er hat eben dort weiter gemacht, wo die Krankenkassen ausgestiegen sind.
So auch vor kurzem, wo eine 1 ½ stündliche Behandlung notwendig war und sich das gesamte Team dieses Bekannten Ternitzer Zahnarztes liebevoll und rührend um den jungen Mann annahm. Ganz ohne Stress und ohne Druck, denn so etwas merken auch Menschen mit Behinderung.
Solche Highlights, solche Menschen sind aufbauend und gleichbedeutend mit einem goldenen Stern am Himmel der Menschlichkeit. Das soll hier an dieser Stelle gesagt werden!
Deshalb möchte die anfangs verzweifelte Mutter dem Zahnarzt und seinem Team auf diesem Wege schlicht „DANKE“ sagen und der SCHWARZATALER SOCIAL CLUB schließt sich diesem Dank begeistert an!
Dennoch, Herr Sozialminister, bitte überdenken und widerrufen Sie diese unsozialen und vorschnellen Entscheidungen, die eigentlich nicht viel bringen, aber gehandicapten Menschen das Leben erschweren.
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