BREITENSTEIN – HERZ DES WELTKULTURERBES SEMMERING
Bereits 1220 tauchte die Ortsbezeichnung „Preittenstein“
als Hinweis auf die dortigen „breiten Steine“ der Felswände auf. Über die abgelegene Region am „Cerwald“ (Semmering) gab es anscheinend bis 1799 nicht viel mehr zu berichten als: „Ein zerstreuter Ort im Gebirge hinter Klamm“.
Ein Breitensteiner war 1805 knapp daran,
in die Weltgeschichte einzugehen. Napoleon hatte in Schottwien Quartier bezogen und beabsichtigte, auf den Semmering zu reiten. Der Bergbauer Polleros und Freunde beschlossen, die Franzosen bei der Myrtenbrücke anzugreifen und Napoleon zu erschießen. Der Franzosenkaiser änderte seine Inspektionstour allerdings, und der schwarze Plan ging daneben. Zumindest die Einheimischen wissen aber noch, wer der „Napoleonbauer“ war.
Nach vier Jahrzehnten stiller Abgeschiedenheit vom übrigen Weltgeschehen, fand die Biedermeieridylle 1848 ein jähes Ende. Der geniale Ingenieur Karl Ritter von Ghega (Abb. 1) begann mit dem Ausbau der Südbahnstrecke. Der schwierigste Abschnitt der ersten Gebirgsbahn der Welt führte über Breitensteiner Territorium. Das abgelegene kleine „Amt“ rückte in den Mittelpunkt des Geschehens und wurde zum Mittelpunkt der Großbaustelle. Aus allen Teilen der Monarchie kamen tausende Arbeiter und hausten ringsum in Notquartieren.
Die Bahneröffnung fand 1854 statt und die Baracken, Spitäler, Lager usw. verschwanden bald aus dem Landschaftsbild Breitensteins. Rund um das technische Wunderwerk ließ die Natur nach und nach wieder ihren eigenen „Landschaftsgarten“ entstehen. Nun begann man, diese einzigartige Naturschönheit der südlichen Bergwelt Niederösterreichs zu entdecken.
Um dem Ansturm der Sommerfrischler gerecht zu werden, wurde eine Art Gemeindezentrum mit dem Amtshaus, Gasthöfen, einer Schule und einem Postamt (beide 1910) sowie einem Kaufladen geschaffen. Erholungssuchende Prominenz und auch Patienten mit Lungenbeschwerden richteten sich in Breitenstein häuslich ein, ihre Villenbauten fügten sich in nobler Zurückhaltung harmonisch in die prächtige Landschaftskulisse. Die Villa der Alma Mahler-Werfel (Abb. 2) ist besonders hervorzuheben. Sie war Gattin des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler (Abb. 3). In der Villa zierte einst sogar ein Fresko ihres Geliebten, des Malers Oskar Kokoschka (Abb. 4), den Raum über dem Kamin.
Als Breitenstein seinen Ruf als „Höhenluftkurort mit Reizklima“ festigen konnte, entstanden ein Sanatorium und das Erholungsheim. In unserer heutigen oft hektischen Zeit ist Breitenstein noch immer ein ruhiger, sonniger Ort, wo man die Seele baumeln lassen kann. Bei Spaziergängen und einem Besuch im ersten und weltweit einzigen Ghega-Museum kann man für den Alltagsstress neue Energie tanken.
Am 5. April 1992 wurde von LH Siegfried Ludwig das verliehene Gemeindewappen feierlich übergeben. Es zeigt eine Ruine mit linksstehendem Bergfried und einer Teilansicht des Viaduktes „Kalte Rinne“, und ist in den Farben „Grün-Gelb“ gehalten. Dieses Wappen ist nun auf einer personalisierten Briefmarke abgebildet (Abb. 5) und ist um € 2,50 am Samstag, 9. September 2017, beim Sonderpostamt im
Ghega-Museum erhältlich.
Bei diesem speziellen Sonderpostamt wird ein Sonderstempel zum Jubiläum „5 Jahre Ghega-Museum“ (Abb. 6) zum Einsatz kommen, der auch als Ankunftsstempel für die Sonderpostbeförderung verwendet wird. Die Belege für die Sonderpostbeförderung (Stempel Abb. 7), sind ersichtlich im Beitrag
Sonderpostbeförderung mit Nostalgiezug
und auch die Beförderungsbestimmungen.
Die pers. Briefmarke sowie alle Abstempelungen sind erhältlich bei:
BSV Pinkafeld, Hämmerlegasse 22, 1100 Wien, +43 (0) 699 / 104 21 434, E-Mail: pinkaphil@chello.at / Internet / Shop: www.bsv-pinkafeld.com
oder Firma Briefmarken Gilg, Rosenhügelstraße 169/30, 1130 Wien +43 (1) / 893 66 33,
E-Mail: briefmarkengilg@aon.at / Internet: www.briefmarkengilg.at
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