„Campingplatz ja, aber net da“
Gegenwind für die Campingplatz-Pläne im Siedlungsgebiet: 200 Menschen sprechen sich dagegen aus
Gut 60 betroffene Siedler rund um Christian Blümel wollen nicht als Verhinderer einer Tourismusidee verstanden werden. Sie sind auch nicht gegen die Einrichtung eines Campingplatzes in der Marktgemeinde. „Nur halt nicht drei Meter neben dem Gartenzaun“, so der Tenor.
Drei Tage vor Weihnachten wurden betroffene Siedler zu einer Info-Veranstaltung geladen, wo die Pläne für den Campingplatz samt Übergangs-WCs und festen Hütten für Bus-Touristen vorgestellt wurden.
Bis zu 6.000 Touristen/Saison
Ein Campingplatz auf 10.000 m², mitten im Siedlungsgebiet, stößt auf wenig Gegenliebe. Die Gründe sind einleuchtend: Es wird ganztägig und nachts Lärm befürchtet. Auch die mobilen Klos, die in der Anfangsphase aufgestellt werden sollen, sind den Siedlern ein Dorn im Auge. „Hier ist es überaus windig. Nicht erst einmal sind in der Vergangenheit bei Häuslbauern derartige Toiletten umgeweht worden“, erzählen Anrainer. Auch eine Wertminderung bestehender Häuser scheint realistisch.
Dass es so kommen würde hatte Bürgermeister Eduard Rettenbacher geahnt. Die Anrainer organisieren sich und es ist eine Unterschriftenliste gegen das Projekt an diesem Standort im Umlauf, die in nur fünf Tagen 200 Leute unterzeichneten.
Die politisch unabhängige Bürgerbewegung informiert auch auf der Homepage www.wix.com/bg_payerbach/4202 und auf Facebook.
Alternativstandorte überlegen
Um Ärger im Wohngebiet hinten anzuhalten, schlägt SPÖ-Gemeinderat Hans Swoboda vor, alternative Standorte für den Campingplatz ins Auge zu fassen: „Ein 13.000 m² Grund zwischen Küb und Payerbach in der Mühlhofstraße gehört der Gemeinde Payerbach. Hier ließe sich das Projekt ebenfalls umsetzen. Eine zweite Möglichkeit wäre ein Grund von Payerbach Richtung Schlöglmühl. Hier ließe sich sogar ein Badeteich verwirklichen. Man müsste nur mit dem dortigen Bauern verhandeln.“
Aussagen zum Camping-Vorhaben
Janos Bartha hat jenem Payerbacher, auf dessen Grund der Campingplatz entstehen könnte, vor einem Jahr 1.056 m² abgekauft: „Ich wollte im Frühjahr bauen und mit meiner Frau eine eine Familie gründen. Da wurde mir kein Wort von den Camping-Plänen gesagt. Bei der Bürgerbesprechung kam heraus, dass diese Idee schon seit über einem Jahr angedacht ist.“
Familie Tösch sah hier ihre Zukunft: „Wir haben unser Haus in Brucka/Mur verkauft und sind hier hergezogen. Unser ganzes Geld und das unserer Tochter steckt hier drinnen. Hätten wir gewusst, dass so etwas kommt, hätten wir es gelassen.“
Christian Blümel wohnt mit seiner Frau und seinen Kindern im Alter von 2, 6 und 10 Jahren hier: „Wir haben eineinhalb Jahre Haus gebaut und uns auf ruhigere Zeiten gefreut. Wir haben absichtlich das Haus weiter nach hinten gesetzt, um dem Straßenlärm zu entkommen und jetzt das.“
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