Aspang
Einbruch und Scheckfälschung
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Vor 50 Jahren am 02.04.1971 im Schwarzataler Bezirksboten.
Vor einigen Tagen hatte sich der 23-jährige Josef P. aus. Aspang wegen Einbruchsdiebstahls und Scheckfälschung vor OLGR Dr. Streller und Staatsanwalt Dr. Breitenlacher zu verantworten.
P. war als Hilfsarbeiter bei der Firma Lichtenwörther in Wiener Neustadt beschäftigt und hatte am 11. Jänner um einen Lohnvorschuss von 600 Schilling gebeten. Danach ließ er sich jedoch bei seiner Firma nicht mehr blicken. Drei Tage darauf, am 14. Jänner, verübte er einen Einbruch in die Lagerräume der Firma Lichtenwörther und erbeutete dabei 37 Schilling Bargeld, zwei Scheckhefte und ein Küchenmesser. Nun beschloss P., sich als Kontoinhaber auszugeben und kaufte mit gestohlenen Schecks bei Wiener Kaufhäusern drei Anzüge und Schuhe à la John Steed. Das Küchenmesser versteckte er bei seinen diversen Übernächtigungen in Hotels unter dem Kopfpolster. Dies wurde ihm zum Verhängnis. Die beiden Kriminalbeamten, Tanzler und Bauer, kamen über besagtes Küchenmesser auf die Spur und fischten den selbst- und modebewussten Hochstapler in Wiener Neustadt aus dem Zug, als er nach Wien fahren wollte.
Im Zuge der polizeilichen Erhebungen stellte sich außerdem heraus, dass der Angeklagte auch vom Gendarmerieposten Aspang wegen eines Diebstahls, begangen an einem Rentner, dem er 1300 Schilling abgenommen hatte, gesucht wurde.
Bei der Verhandlung sagte Erich Lichtenwörther als Zeuge aus, dass P. auch noch einen Trenchcoat und einige Flaschen Spirituosen entwendet hatte.
OLGR Dr. Streller verurteilte den Angeklagten zu acht Monaten strengem Arrest, bedingt auf drei Jahre. Als mildernd wurde angesehen, dass der Beklagte sich geständig zeigte. Den Betrag von 1300 Schilling muss P. bis. zum 15. Juni dieses Jahres an den Rentner zurückzahlen.
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