EU foppt erneut die Wirte

BEZIRK (d_rath) Unter Niederösterreichs Wirten herrscht Unruhe. Ab 15 Dezember müssen laut EU-Verordnung auf den Speisekarten alle Inhaltsstoffe, welche Allergien auslösen könnten, angeführt werden.

Speisekarte wie ein Lexikon

"Wir nehmen es, wie es kommt. Ja natürlich bin ich nicht begeistert, wenn diese Verordnung wirklich kommt, aber was soll ich machen?", sieht die Inhaberin Claudia Wöhrer vom Gasthaus Wöhrer in Scheiblingkirchen/Thernberg das entspannt.
"Dass die Speisekarten dann natürlich komplett umgestaltet werden müssten, und vermutlich viel zu lange sein würden, ist dabei auch klar", erklärt die junge Wirtin.
Ganz anders hingegen sieht das Bernhard alias Gecko Hauser vom Altstadtheurigen in Neunkirchen. "Das finde ich absolut unnötig! Wenn jemand Allergien hat, dann weiß er ohnehin, was er essen darf, und was nicht. Und wir Wirte haben es ohnehin schon nicht so leicht, da sollen wir jetzt auch noch alle Inhaltsstoffe recherchieren und niederschreiben. Die Speisekarte wird dadurch nur unübersichtlich und nimmt Form eines Lexikons an. Wir verkomplizieren uns das Leben unnötig. Es gibt wirklich Wichtigeres!", so Gecko.
Auch im Restaurant "The Kitchen" sieht das Chefkoch Marco Badmann ähnlich. "Also dass ab 2016 alle Restaurants zu Nichtraucherlokalen gemacht werden sollen, davon halte ich überhaupt nichts, zumal wir ja einen getrennten Raucher- und Nichtraucherbereich haben. Zum Thema Inhaltsstoffe kann ich nur sagen, dass ich das für absoluten Unfug halte", erklärte der Chefkoch.

Das sagt ein Allergiker

Michael Spieler, der lactoseintolerant ist, stimmt dem zu. "Ich darf halt keine lactosehaltigen Speisen und Getränke zu mir nehmen. Wenn ich mir nicht sicher bin, frag ich den Kellner nach den Zutaten. Dafür die ganze Speisekarte zu ändern halte ich für sinnfrei", meint der Ternitzer.