Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt
Neunkirchner Brandstifter - bedingte Strafe nach vollem Geständnis
NEUNKIRCHEN. So lange, wie sich die Folge der Brandstiftungen - immerhin von April 2019 bis März 2021 - hingezogen hat, so schnell ging es heute am Landesgericht Wiener Neustadt. Der 18-jährige Täter wurde rechtskräftig innerhalb einer Stunde zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt.
"Ich war einsatzgeil"
Vor dem Schöffensenat war der Neunkirchner voll geständig. Er hat insgesamt sechs Mal in Neunkirchen Feuersbrünste verursacht: etwa auf einer Böschung im April 2019, im Juli 2019 an der rechten Bahnzeile, wobei gleich 2.500 Quadratmeter Feld in Flammen standen, im Mai 2020 bei einem Hundeabrichtplatz oder im Februar 2021 im Müllraum einer Wohnhausanlage. Seine letzte vollendete Tat als Feuerteufel geschah am 14. März dieses Jahres, wobei beim Löscheinsatz 45 Feuerwehrleute zum Einsatz kamen. Und der Täter selbst natürlich, denn als Mitglied der Feuerwehr "wollte ich beweisen, was ich drauf habe". Er war immer mit dabei, laut eigenen Aussagen "einsatzgeil".
Dieser Übereifer fiel letztendlich den Kameraden und der Kripo auf. Bei der ersten Einvernahme war der Bursche sofort geständig.
Vorsitzender Richter Kurt Weisgram hörte sich die Verantwortung des Angeklagten, verteidigt von Rechtsanwalt Klaus Haberler, in aller Ruhe an, akzeptierte dessen reumütige Worte ("Ich mach' so einen Blödsinn nie wieder") und urteilte milde mit sanftem Druck: 18 Monate bedingt auf drei Jahre und Anordnung einer Bewährungshilfe sowie die Weisung einer Psychotherapie. An der Rückzahlung des Gesamtschadens von rund 38.000 Euro wird der Verurteilte und momentan Arbeitslose wohl länger knabbern.
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