PARKGEBÜHREN - EINE MEHR ALS ÄRGERLICHE ABZOCKE

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte sagt man, aber tausend Worte wären mir an diesem Sonntag, am Parkplatz des Flughafens Wien-Schwechat sicher zu wenig gewesen und es wären wohl auch wenig schmeichelhafte Worte geworden.

Ein Blick auf nebenstehendes Park-Ticket möge überzeugen.

Einfahrt in den Parkbereich 17:00, Ausfahrt aus demselben um 18:05. Parkzeit also eine Stunde und fünf Minuten. Kostenpunkt sage und schreibe 9,40 €! Unglaublich!

In Zeiten, wo die Benzinpreise, nur um ja nicht zu wenig zu verdienen, auf drei Kommastellen festgesetzt wurden, wo Computer ohnehin alles auf tausendstel Sekunden berechnen könnten, müsste es doch möglich sein, leistungsgerechte Parkpreise zu verrechnen.

Abgesehen davon, dass die Stundensätze sowieso jährlich und in dreister Wuchermanier erhöht werden, ist das, was da Österreich-weit am Flughafenparkplatz und in vielen diversen Parkhäusern abgeht, schlicht und einfach mit Raubrittertum zu vergleichen. Eine derart widerliche Abzocke durch die Betriebsgesellschaften unterstreicht die Vermutung, dass diese scheinbar vor lauter Gier den Hals niemals voll genug kriegen können.

Wo bleiben da die ansonsten so regulierungswütigen EU-Schreibtischtäter in ihren neuen Uniformen, sprich Schlafsäcken? Ist dieser Umstand der heimischen paritätischen Lohn- und Preiskommission noch nie aufgefallen? Hier Leistung - da gerechter Lohn?

Sind der Herr Wirtschaftsminister aber auch die gesamte Regierung tatsächlich schon so abgehoben und volksfremd, dass man lachenden Auges zusieht, wie die Autofahrer nur mehr betrogen werden, abgesehen von trotz Rohöl-Preisverfalls derzeit in keinem Verhältnis dazu stehenden hohen Treibstoffkosten?

Und komme mir da jetzt keiner und sage, dass die Lager mit teuer eingekauftem Öl noch voll seien. Ich habe nämlich noch nie gehört, dass billig eingekauftes Öl sich adäquat in den Benzinpreisen niedergeschlagen hätte...

Ja, ich bezeichne dieses Vorgehen als vorsätzlichen Betrug und ich meine, dass der Großteil der Autofahrer das genau so sieht. Eigentlich müsste es für die Verantwortlichen eine Anzeige und die adäquate Strafe sogar für gewerbsmäßigen Betrug geben.

Ausbaden dürfen es in Österreich immer nur die Kleinen. Sehr traurig!

Günther Schneider
Ternitz