Literaturpreis des Landes Burgenland 2021
Clara Heinrich aus Gols gewann mit "Pusztagold"
Die Golserin Clara Heinrich gewann den Literaturpreis 2021 des Landes Burgenland. Bereits mehrfach hat sie als Literatin und Journalistin auf sich aufmerksam gemacht, nun überzeugte sie mit ihrer Einreichung "Pusztagold" die Jury.
ANDREA GLATZER
GOLS. Die RegionalMedien Burgenland interviewten Clara Heinrich um mehr über die Preisträgerin und ihre Literatur-Projekte zu erfahren.
Was verbirgt sich hinter "Pusztagold"?
In diesem längeren Essay-Projekt geht es viel um Sortenvielfalt und den Verlust der (Agro-)Biodiversität. Pusztagold ist eine Paprikasorte, mit so gelben kleinen Paprika. Und weil es auch viel um Herkunft geht, fand ich Pusztagold gut als Titel. Generell finde ich aber, dass das poetische Potential von Sortennamen sehr groß ist. Ich kann mich zum Beispiel stundenlang mit den Namen von Apfelsorten spielen.
Sind Ihnen die Wurzeln zu Gols und dem Burgenland wichtig?
In meinem Schreiben spielt es zumindest eine große Rolle. Es ist ein Ort an den ich, nicht nur geographisch, immer wieder zurück komme.
Wie unterscheiden Sie sich von anderen AutorInnen?
Puh, dazu müsste ich ja die anderen verallgemeinern. Zu einigen fühle ich eine größere Nähe als zu anderen. Ein Alleinstellungsmerkmal würde ich nie für mich beanspruchen. Mein Schreiben lebt vom Schreiben und Denken anderer Autorinnen und Lyrikerinnen.
Woran arbeiten Sie gerade?
Gerade plane ich fürs nächste Jahr eine Zusammenarbeit mit einem Freund, der Künstler ist. Außerdem schreibe ich im Master an der Angewandten an einem längeren Projekt mit lyrischen Texten. Den Band werde ich schätzungsweise nach Abschluss des Studiums veröffentlichen. Aber wer weiß, was in zwei Jahren ist. Gerade habe ich so Spaß daran und sehe so viele Baustellen, dass ich das Gefühl habe, ich könnte die nächsten zehn Jahre noch daran schreiben.
Pläne für 2022?
Kleine Veröffentlichungen wie ein Gedicht hier oder da, gibt es ja immer wieder mal. Aber das lässt sich schwer planen.
Clara Heinrich wuchs in Gols auf und lebt seit kurzem wieder hier. Sie besuchte Gymnasien in Neusiedl am See und Wien. Nach der Matura 2011 in Wien studierte sie Politikwissenschaft in Wien und Berlin. Daneben arbeitete sie in diversen NGOs mit Umwelt- und landwirtschaftlichen Bezug in Berlin. Derzeit macht sie als Redaktionsassistenz bei einem Fachjournal vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin. Nebenbei veröffentlicht Clara Heinrich immer wieder einzelne Gedichte oder journalistische Texte in Magazinen und Zeitungen.
Literarische Erfolge erzielte Clara Heinrich unter anderem 2019 als Finalistin beim open mike in Berlin, der neben dem Ingeborg-Bachmann-Preis, einer der wichtigsten Wettbewerbe für Literatur-Neuentdeckungen im deutschsprachigen Raum ist. Daran reihen sich Teilnahmen bei den Open Poems in Berlin, mit Abschlussprojekten beim Poesiefestival Berlin, 2020 mit einem Startstipendium der österreichischen Bundesregierung und 2021 mit der Präsentation von einem Poetry Clip beim ZEBRA Poetry Film Festival. Seit Oktober 2021 arbeitet Clara Heinrich am Master Studium der Sprachkunst in Wien.
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