Tipps und Erkenntnisse eines Mitgliedes des Ultrawanderteams GOLS
24 h Extrem Burgenland Neusiedler See - Final Trail (60km)
Gols./Apetlon/Neusiedler See Auch heuer, am 24. Jänner 2020, stelle ich mich mal wieder der Herausforderung „24 h Burgenland extrem Neusiedler See“. Bei dieser Extremveranstaltung geht es darum, den größten Steppensee Europas zu um queren. Wie ja bekannt ist, kann man die verschiedenen Strecken, die von 30 km (School of Walk, Golden Walker – Ü 60, Startort: Neusiedl am See), 60 km (Final Trail, Startort: Apetlon), 80 km (Memorial Trail, Startort: Hegykö - Ungarn) bis hin zur ganzen Umrundung mit 120 km (Original Trail, Startort: Oggau) reichen, läuferisch oder ganz einfach per Pedes, also durch einfaches Gehen (walken oder Nordic walken), bewältigen. Das Ziel ist immer in Oggau. 🏆🏆🏆
Und ich muss sagen, da ich bereits zum 4. Mal die Herausforderung suche, ist mir natürlich auch schon einiges an Problemen untergekommen. Von gefrorenem Handy bis hin zu verrutschten Socken (Sneakersocken!!), da war schon alles dabei. Es gibt Nichts, was es nicht gibt! ;-)
Und bei meinen Trainingsrunden komm ich natürlich auch immer wieder zu neuen Erkenntnissen, die ich persönlich und vielleicht auch ihr nutzen könnt, um aus meinen Erfahrungen und Fehlern zu lernen und zu profitieren und es bei 24 h Extrem schafft.
Daher möchte ich euch hier einige Tipps geben, damit ihr es besser als ich machen könnt. ;-) Hier nun meine „persönlichen“ Erkenntnisse von meinen jahrelangen Trainings- und Gesundheitswanderungen, die mir auch immer wieder einige alte und neue Fehler meinerseits aufgezeigt haben:
+ Beim Training oder auch bei den Wanderungen direkt, ist es manchmal auch auch ganz gut, wenn man hie und da ALLEIN unterwegs ist, da man sich nicht ans Tempo von Anderen halten muss. Man sollte IMMER sein EIGENES TEMPO gehen!
+ Ersatzgewand ist auf jeden Fall von Vorteil! 1 Garnitur sollte man auf jeden Fall im Rucksack mitnehmen oder sich von Freunden bringen lassen oder an den Labstellen
wechseln.
+ Am besten eine Thermoskanne mit Tee oder anderen isotonischen Getränken mitnehmen. Kann bei den Labstellen immer nachgefüllt werden (bei 24 h extrem). Viel TRINKEN ist wirklich EXTREM WICHTIG!!!
+ Zum Essen würde ich nur Kleinigkeiten wie Bananen, kleine Snacks, Traubenzucker oder
zBsp Manner Schnitten mitnehmen.
+ Zwei Hauben (übereinander) sind doch besser sind als vielleicht nur Eine und auch Eine noch mehr im Gepäck kann nicht schaden!
+ Eine Stirnlampe zählt zur Standartausrüstung bei Nachtwanderungen und ist auch Pflicht bei Wanderungen wie 24 h Extrem. Aber wenn eine klare Nacht ist und der Mond scheint
braucht man sie nicht unbedingt. Oder auch nicht wenn man mit vielen Wanderern unterwegs ist.
+ Taschentücher sollte man IMMER dabei haben wegen leicht laufender, triefender Nase.
Ein Schweißtuch kann auch nicht schaden. Ist auch im 24 h Starterpaket im letzten Jahr dabei gewesen.
+ Auch Sportbrillen schützen die Augen vor Kälte und Austrocknung – und wenn man
Eine aufhat, sollte man versuchen am besten immer durch die Nase zu atmen, dass verhindert das ständige Anlaufen der Brille.
+ Halstücher sind auch ganz wichtig, wobei sie bei Temperaturen unter Null Grad Celsius durch den Atem aber auch einfrieren können (ist mir zumindest schon passiert).
+ Die eisige Kälte erinnerte mich auch, Thermounterwäsche (ja, auch lange Unterhosen anziehen, auch wenn sie Liebestöter sind) anzuziehen.
- Neue Schuhe sind nicht empfehlenswert und können auch noch nach 60 km oder 80 km drücken und sollten laut Auskunft des Beraters im Sportfachgeschäft davor mindestens 100 km eingegangen werden. Daher ist es besser alte, bequeme Schuhe zu benutzen, die man auch schon länger hat. Egal jetzt ob man Sport- oder Wanderschuhe benutzt.
+ Eine kleine Wanderapotheke sollte man auch immer bei sich führen um bei kleineren Verletzungen gewappnet zu sein. Voltadol oder Blasenpflaster hab ich immer dabei. Wobei ich gegen Blasen vorsorge und immer schon ein paar Tage vorher meine Füße mit
Hirschtalg einschmiere. Das hat mir schon sehr oft geholfen.
- Es kann vorkommen, dass bei Minustemperaturen auch das Handy versagt und EINFRIERT. Daher immer irgendwo im Rucksack winterfest verstauen.
+/- WCs – Bei Männern für das kleine Geschäft ja an und für sich kein Problem. Bei Frauen aber durchaus. Im ärgsten Notfall muss natürlich ins Gebüsch gegangen werden aber es gibt auch Toiletten in öffentlichen Restaurants, auf Friedhöfen sind immer irgendwo welche (falls man welche sieht) und bei Wanderungen sind meist welche bei den Labstellen zu finden.
- Bei Wanderungen nie zu lange Pausen machen! „Wer zulange rastet, der friert ein bzw. verspürt es dann!“Es kann auch die Motivation flöten gehen und man will nicht mehr weiter.
+ WICHTIG ist auch, wenn man wirklich arge Schmerzen verspürt sollte man aufhören und auch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist keine Schande aufzugeben!!!Die eigene Gesundheit sollte Einem doch am Wichtigsten sein!!!
- Ohne Training sollten keine Weitwanderungen (wie 24 h Extrem) unternommen werden. Der Körper rächt sich und das ist so sicher wie das Amen im Gebet!! Also von Nix kommt auch nix!! Ohne Training wird der weiteste Weg zur Qual!!!
Das waren jetzt meine persönlichen Tipps und Erfahrungen zu Weitwanderevents, die man unbedingt befolgen sollten. Ansonsten lässt es Einen der Körper spüren und das wäre dann mal nicht so gut.
Steckbrief:
Werner ACHS
Geb. 1977
Mitglied des Ultrawanderteams LT Gols
Finisher von 24 h Extrem Neusiedler See - Final Trail (60km), Mozart 100 Salzburg – (42 km – 1.500 Hm), Geschriebenstein Roas Rechnitz, (56 km – ü. 1.000 Hm), Pánora Máraton Sopron (36 km – ü. 2.500 Hm)
Ich wünsche euch viel Spass auf euren Wanderungen und auch viel Glück und Gesundheit allen Teilnehmern bei 24 h Burgenland extrem.
Gut Fuss von eurem wandernden Regio(austro)nauten
Werner M. Achs
Ultrawanderer LT Gols
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