Deutsch Jahrndorf: Gemeinde startete Kastrationsprojekt für Streunerkatzen

- In Deutsch Jahrndorf kümmert man sich um die herrenlosen Miezen.
- Foto: Deutsch Jahrndorf
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In fast allen Gemeinden gibt es Streunerkatzen - also eigentlich Tiere, die niemandem gehören und um die sich keiner kümmert. In Deutsch Jahrndorf hat man für sie ein Kastrationsprojekt ins Leben gerufen.
DEUTSCH JAHRNDORF. Streunerkatzen sind nicht kastrierte, ausgesetzte oder entlaufene Katzen aus Privathaltung und deren Nachkommen. "Die Tiere verwildern und fristen ein trauriges Dasein. Ohne menschliche Fürsorge leiden sie an Hunger, Parasiten und Krankheiten. Viele werden Opfer von Autounfällen, Jägern oder Tierquälern", so Bürgermeister Gerhard Bachmann.
Dreimal im Jahr Nachwuchs
Unter diesen ohnehin schwierigen Lebensbedingungen bekommen unkastrierte Kätzinnen auch noch bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs. Entsprechend rasant steigt die Anzahl der Individuen an. Die Unterbringung von Streunerkatzen in Tierheimen stellt keine tiergerechte Lösung dar. Diese Katzen sind das Leben in „freier Natur” gewohnt und extrem scheu. Eingesperrt zu sein, bedeutet für diese Tiere eine große Qual. Die Kastration geschlechtsreifer Tiere ist das einzige Mittel, eine Überpopulation auf Dauer in den Griff zu bekommen.
Kastrationsprojekt
Aus diesem Grund startete die Gemeinde Deutsch Jahrndorf ein Kastrationsprojekt. Innerhalb kurzer Zeit wurden 14 erwachsene Katzen eingefangen, kastriert und an ihrem angestammten Platz wieder freigelassen. Sechs junge Kätzchen konnten gefangen und vermittelt werden. "Viele Einwohner standen diesem Projekt positiv gegenüber. Mit dieser Einstellung halfen sie mit, aktuelles Tierleid zu stoppen und weiteres Leid zu verhindern. Ein besonderer Dank gilt auch Gabi Schwarz für ihre Unterstützung und ihr Engagement", so der Bürgermeister.
Futterstelle
Im Anschluss an die Kastration ist die Einrichtung einer kontrollierten Futterstelle geplant. Auch dieses Vorhaben dient dem Tierschutz. Das gezielte Füttern ermöglicht die ständige Kontrolle der Katzengruppe. "Das Ausbreiten von Krankheiten kann dadurch verhindert werden, und unkastrierte Neuzugänge sind leichter einzufangen", weiß Bachmann. "Allen Katzenhaltern sei ans Herz gelegt, sich eigenverantwortlich um ihre Tiere zu kümmern. Dazu gehört neben Unterkunft, Futter und tierärztlicher Versorgung auch die Kastrationspflicht. Dann wären solche zeit- und kostenaufwändigen Aktionen wie in Deutsch Jahrndorf nicht mehr notwendig."


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