LSC-Wenzl und Lidl

Erster Elektro-Lkw im Burgenland in Gols präsentiert

Das Golser Unternehmen LSC-Wenzl GmbH hat als erster burgenländischer Betrieb einen Elektro-Lkw samt Tiefkühl-fähigem Auflieger angeschafft und ist damit ein Pionier im Transportgewerbe.

GOLS. Das Land Burgenland begrüßt den innovativen Schritt der Firma Wenzl, die heute am Betriebsgelände in Gols gemeinsam mit den Partnern Lidl und Volvo ihren E-LKW vorgestellt hat.

Getauft auf den Namen "Josef"

Bei der Fahrzeugtaufe am Betriebsgelände – der neue E-LKW trägt den Namen "Josef", benannt nach dem Sohn von Juniorchef Johannes Wenzl – konnte die Unternehmerfamilie zusätzlich zu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, den Golser Bürgermeister LAbg. Bgm. Kilian Brandstätter, Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, Raphael Dillmann von Lidl Österreich, Roland Löffler als Vertreter der Volvo Group Österreich und die Golser Pfarrerin Ingrid Tschank begrüßen.

Zusammenspiel aller

"Die Burgenländische Landesregierung hat sich mit dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2030 - zehn Jahre vor dem Bund bzw. 20 Jahre vor der Europäischen Union - ein klares Ziel gesetzt. Um möglichst alle Potentiale auf diesem Weg zur Klimaneutralität auszuschöpfen, wurde die Klimastrategie Burgenland 2030 mit insgesamt 120 Einzelmaßnahmen in neun Handlungsfeldern definiert, die einen reduzierenden Einfluss auf den CO2-Ausstoß haben sollen. Einer der Schwerpunkte liegt dabei im Bereich der E-Mobilität“, erklärte Doskozil bei der Präsentation der neuen Zugmaschine samt Auflieger. 

Um die Klimawende zu schaffen, müsse man die Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft mitnehmen, betonte der Landeshauptmann:

„Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Player können wir unsere Klimaziele erreichen. E-Mobilität ist dabei ein wichtiger Faktor. Es braucht innovative Firmen, die mit uns an diesem Strang ziehen. Die Firma Wenzl mit ihren Partnern zeigt vor, wie es funktionieren kann."

Im Burgenland macht Verkehr rund 50 Prozent aller Emissionen aus, daher ist eine CO2-neutrale Mobilität besonders wichtig.

330 km Reichweite

Das 1964 gegründete Familienunternehmen LSC Wenzl hat 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verwendet für Transporte insgesamt 120 Lkw und 50 Auflieger und Anhänger. Die erste Elektro-Zugmaschine "Josef" wurde in einem gemeinsamen Projekt mit dem Handelsunternehmen Lidl angekauft. Denn auch Lidl hat die Nutzung von emissionsfreien Lkw in seiner Nachhaltigkeitsstrategie verankert. Die E-Sattelzugmaschine der Marke Volvo Type FM ist mit einer Batterieleistung von 540 Kw/h ausgestattet, die eine Reichweite von 330 Kilometer bei bis zu 44 Tonnen Nutzlast ermöglicht. 45 Prozent aller Waren in Europa werden weniger weit als 300 Kilometer transportiert, deshalb ist die Umstellung des Transports auf Lkw mit Elektroantrieb, die eine solche Reichweite haben, möglich.

Geladen mit eigenem grünen Strom

Der Motor hat eine Gesamtleistung von maximal 666 PS. Im Betrieb ist das Fahrzeug um rund zehn Dezibel leiser als ein vergleichbarer Lkw mit Dieselmotor. Der E-Lkw soll bis zu 20 Stunden pro Tag Waren ausliefern. Aufgeladen wird der Lkw mit grünem Strom der Photovoltaikanlagen auf den Filialen von Lidl. Sharma meinte im Namen der Burgenland Energie, dass man an diesem Projekt sehe, dass die Energiewende möglich werde. Das Burgenland habe sich das Ziel gesetzt, die Energieversorgung sicher und unabhängig zu gestalten, eigene Energieressourcen zu nutzen und Strom selbst zu produzieren. Die Energiewende sei nur mit der Mobilitätswende möglich. Für Mobilität könne der elektrische Strom im Burgenland produziert werden, wie dieses Projekt zeige, so Sharma.

Erfolgreiches Familienunternehmen

Elektromobilität sei die Zukunft, auch wenn viele Menschen dieser skeptisch gegenüberstünden, meinte Doskozil.

"Elektromobilität werde ein zentraler Teil der Mobilität sein, die Bevölkerung müsse davon überzeugt werden, dürfe jedoch nicht zum Umstieg auf E-Autos gezwungen werden. Mit der Präsentation des ersten Elektro-Lkw im Burgenland sei man Zeuge einer neuen Entwicklung im Schwerverkehr" so der Landeshauptmann abschließend und gratulierte dem Familienbetrieb zur sehr guten Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten.

Für die Gemeinde Gols sei es wichtig, dass es innovative Unternehmen wie die Firma Wenzl - der größte Arbeitgeber in der Gemeinde - gebe, die neue Ideen aufgreifen und umsetzen, so Bürgermeister Brandstätter abschließend.