Hitzetage steigern die Umsätze und Einsätze
Die Hitzetage bringen manche Firmen ins Schwitzen. Andere
profitieren von den hohen Temperaturen
BEZIRK (ft). Mit 38,1 Grad zählte die Gemeinde Andau am Donnerstag der Vorwoche nicht nur zum heißesten Ort im Bezirk, sondern auch zu einem der wortwörtlichen Hotspots im Burgenland – nur in Eisenstadt war es mit 38,2 Grad noch heißer. Aber nicht nur der Donnerstag hatte es in sich: Die ganze Vorwoche lang wurde der Bezirk mit Temperaturen um die 36 Grad verwöhnt – oder auch geplagt. Denn während die Hitzetage so manche Umsätze steigern, bringen sie auch weniger positive Auswirkungen mit sich.
Deutlich mehr Panneneinsätze
So zum Beispiel für den ARBÖ Burgenland, der momentan sprichwörtlich ordentlich ins Schwitzen gerät und aufgrund der derzeitigen Hitzeperiode ein deutliches Plus an Panneneinsätzen meldete: „Am 2. August haben wir gut ein Drittel mehr Pannenfahrten gezählt“, sagt Gabi Rittenbacher, Landesdirektorin des ARBÖ Burgenland. Hauptgrund dafür seien streikende Batterien. Für diese sind die hohen Temperaturen nämlich ebenso schädlich wie extreme Minusgrade im Winter. Auch überhitzte Kühlersysteme führen zu mehr Einsätzen.
Zu heiß für ein Eis
Ebenfalls eher kontraproduktiv ist die Hitzewelle für das "Eis Café San Marco" in Neusiedl: "Wir haben momentan drei bis vier Stunden am Tag, wo nichts los ist, weil die Leute wegen der Hitze nicht spazieren oder einkaufen gehen und lieber baden gehen", erklärt Junior Chef Marco Feletti den Bezirksblättern. Und dies sei natürlich schlecht fürs Eisgeschäft. "Die ideale Temperatur für uns liegt zwischen 20 und 30 Grad. Bei über 30 Grad wird mehr getrunken und weniger Eis gegessen."
Mehr Badegäste und Getränke
Und dabei hat Feletti mit seinen genannten Gründen gleich zwei Mal recht: Sowohl die Strandbäder als auch die Getränkehersteller profitieren von der Hitzewelle. "Wir sind zwar nicht überfüllt, aber es sind schon deutlich mehr Leute hier als noch vor der Hitzewelle", heißt es aus dem Strandbad in Neusiedl. Auch beim Getränkehandel Eduard Kazianschütz aus Parndorf wirkt sich die Hitze positiv aus: "Umso wärmer es ist, umso mehr Getränke sind gefragt. Derzeit werden vor allem mehr alkoholfreie Getränke bestellt, allen voran Mineralwasser", erklärt Georg Steiner, Assistent der Geschäftsführung.
Keine Not bei Wasserverbrauch
Apropos Wasser. Trotz des offensichtlich großen Dursts innerhalb der Bevölkerung herrscht beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) keine Panik: „Beim Wasserverbrauch sind wir von den Spitzen im Jahr 2013 noch relativ weit weg. Doch auch diese würden keine Probleme bereiten. Im Juni hatten wir bereits höhere Verbrauchswerte“, erklärt der Technische WLV-Betriebsleiter Helmut Herlicska. „Die Investitionen der letzten Jahre waren jedoch notwendig, sonst hätten wir heute größere Sorgen.“
Nicht mehr Rettungseinsätze
Das Rote Kreuz verzeichnet entgegen etwaiger Vermutungen kein Vermehrtes Einsatzaufkommen, wie Rettungsdienstleiter Hans-Peter Polzer erklärt. Seitens der Einsatzorganisation wird vermutet, dass viele Leute, insbesondere solche, die empfindlich auf Hitze reagieren, aufgrund der Prognosen und der großen Hitze zu Hause bleiben und sich schonen.
Klimaanlagen gefragt
Dass viele Leute lieber zu Hause bleiben, kurbelt wiederum den Verkauf von Klimaanlagen an, wie aus Mönchhof zu vernehmen ist. Dort hat die Robert Müllner GmbH derzeit nämlich deutlich mehr zu tun: "Service und Verkauf sind sicher mehr geworden. Die Hitzetage sind sicher positiv für das Geschäft", heißt es aus dem Sekretariat.
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