Nickelsdorf: Wie geht es weiter?
Die Flüchtlingswelle in Nickelsdorf ist vorbei. Hofft man. Jetzt sollen aber wieder Asylwerber - für Erstgespräche - kommen.
NICKELSDORF. Wie es in Nickelsdorf definitiv weitergeht entscheidet sich heute. Fakt ist: Das Bundesheer ist abgezogen. Auch das Rote Kreuz wird wahrscheinlich folgen.
280.000 Flüchtlinge
In knapp sechs Wochen sind 280.000 Flüchtlinge durch Nickelsdorf geschleust worden. Seit der Menschenstrom sich nach Spielfeld verlegt hat, sind die Zelte an der Grenze in Nickelsdorf leer. Dementsprechend wurde der Bundesheereinsatz hier beendet. Einige Soldaten sind noch vor Ort um zu helfen Zelte abzubauen. Dann ist Schluss.
"Ich muss sagen dass die Flüchtlinge mit verschiedenen Mitteln schnell weggebracht wurden, war perfekt und auch wichtig. Großer Dank bei diesem Polizeieinsatz gilt der Exekutive, und auch Bundesheer und Rotem Kreuz. Genauso wie Nickelsdorf HILFT und allen anderen Freiwilligen. Das Zusammenwirken aller war perfekt. Nur so konnten wir die Situation gut bewältigen", meint Bürgermeister Gerhard Zapfl.
Asylwerber in Nickelsdorf?
Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil plant nun in den beiden beheizbaren Zelten, am Gelände in Nickelsdorf Asylverfahren durchführen zu lassen. Das heißt: Man werde die Erstinterviews mit jenen Flüchtlingen, die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, in den Zelten durchführen. Konkret heißt das rund 400 Menschen, die etwa eine Woche in den Zelten bleiben werden.
Pressegespräch der Bürgermeister
Da aber trotz allem noch eine Lösung her muss, weil man nicht sicher sein kann, dass die Flüchtlinge nicht doch wieder nach Nickelsdorf kommen werden - und vor allem, was mit jenen passiert, die überhaupt nach Österreich und Deutschland kommen, laden die Bürgermeister aus Nickelsdorf, Spielfeld und Geretsried (Bayern) zu einem gemeinsamen Pressegespräch Anfang November.
Lösungsansätze
Die Bürgermeister haben Experten dazu gebeten, die Lösungsansätze aufzeigen werden. "Wir wollen kein politisches Kleingeld schlagen, das gehört hier nicht her", meint Zapfl. "Hier muss man überparteilich und über die Grenzen hinweg denken. Geretsried in Bayern ist seit 25 Jahren unsere Partnergemeinde. Sie haben 24.000 Einwohner und sollen jetzt 1000 Asylwerber bei sich aufnehmen. Michael Müller, der Bürgermeister wird in seinem Part darlegen wie die Situation in Bayern jetzt ist, was es für eine Herausforderung für ihn und seinen Ort sein wird bis Ende 2016 1000 Asylwerber dauerhaft aufzunehmen und zu integrieren. Man darf nicht vergessen, dass das wahrscheinlich auch Österreich treffen wird. Deshalb brauchen wir dringend Lösungen, wir haben Experten, die sich damit beschäftigt haben und die Ansätze aufzeigen werden."
Gemeinsam arbeiten
Und weiter: "Unser Ziel ist es gemeinsam auf dieser Ebene einen Konex und Lösungsansätze zu finden und sie dann auch weiterzuverfolgen. Immerhin sind wir die, die mit den Flüchtlingen in Kontakt waren und sind und vielleicht doch einige Erfahrungswerte aufweisen können", so Zapfl.
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