Wasserstoffwerk Zurndorf
ÖVP-Dringlichkeitsantrag gegen Bau gescheitert

- Werner Falb-Meixner, Markus Ulram und Gerald Handig (v.l.) stemmen sich gegen die Wasserstoff-Fabrik.
- Foto: ÖVP
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Die Volkspartei spricht sich – wie berichtet – gegen die geplante Wasserstoff-Fabrik in Zurndorf aus. Dementsprechend wurde bei der gestrigen Landtags-Sitzung ein Dringlichkeitsantrag gegen den Bau eingebracht.
ZURNDORF/BURGENLAND. Die Wasserstoff-Fabrik in Zurndorf würde über eine dreiviertel Milliarde Liter kostbares Wasser verbrauchen, begründet die ÖVP Burgenland ihre Kritik.
ÖVP gegen Bau
Pro Tag entnehme die Wasserstoff-Fabrik die 2,5-fache Menge an Wasser, die alle Burgenländerinnen und Burgenländer zum Trinken und Kochen benötigen würden, erklärte Landtagsabgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Edelstal Gerald Handig in der gestrigen Landtagssitzung und betonte, "dass es angesichts der vergangenen Dürreperioden unverantwortlich wäre, diese enormen Wassermengen aufzubringen". Erst Anfang Juni dieses Jahres warnten auch ÖVP-Klubobmann und Bürgermeister der Gemeinde Halbturn Markus Ulram und Werner Falb-Meixner, geschäftsführender Obmann der Interessengemeinschaft Wasser, gemeinsam mit Handig vor "möglichen katastrophalen Folgen für die Menschen im Bezirk Neusiedl am See" durch die geplante Wasserstoff-Fabrik.
Um das Projekt zu stoppen, hat die ÖVP gestern einen Dringlichkeitsantrag im Landtag eingebracht.

- Animation des geplanten Wasserstoff-Projektes im Raum Zurndorf
- Foto: Burgenland Energie
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Absolute Mehrheit der SPÖ
„Die SPÖ hat sich mit ihrer absoluten Mehrheit jedoch für die Wasserstoff-Fabrik in Zurndorf ausgesprochen. Damit gefährdet sie die regionale Wasserversorgung“, warnte Handig erneut.
Denn auch die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See habe Bedenken gegen das Projekt geäußert, weil es gar nicht möglich sei, die notwendige Wassermenge im Bezirk bereitzustellen.

- Burgenland Energie und Verbund wollen bis 2030 in Zurndorf grünen Wasserstoff erzeugen.
- Foto: Uchann
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Dem entgegnete bereits zu Beginn des Monats die Burgenland Energie folgendermaßen:
"Die Entnahme, die nicht im Seewinkel, sondern einem anderen Wasserkörper stattfindet, hat – behördlich bestätigt – keine Auswirkung auf den Grundwasserspiegel. Im Endausbau des Wasserstoffprojekts werde weniger als ein Prozent des burgenländischen Wasserbedarfs für die Unabhängigkeit von russischem Erdgas benötigt. Wir brauchen hier so viel Wasser, wie es einem Feldbrunnen entspricht. In der Region gibt es rund 6.000 offizielle Feldbrunnen. Wir sind der Meinung, dass uns die Gasunabhängigkeit von Russland einen von 6.000 Feldbrunnen wert sein sollte."
Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender Burgenland Energie
SPÖ-Klubobmann Roland Fürst sieht in der Kritik der ÖVP eine Bevorzugung einzelner Grundstückseigentümer.
„Wir werden weiter gegen dieses Prestigeprojekt des Landesenergieversorgers kämpfen und fordern nachhaltigere Alternativen, die weder Umwelt noch Bevölkerung beeinträchtigen“, so Handig abschließend.
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