Jubiläum hoch drei im Dorfmuseum
Fauchendes Dampfross trifft Tradition

- Großer Bahnhof für die Ehrengäste am 3. Mai am Gelände des Bahnhofmuseums in Mönchhof: SPÖ-Landesrätin Daniela Winkler, LH-Stv. Anja Haider-Wallner und Margit Paul-Kientzl von den Grünen, ÖVP-LAbg. und Bgm. Markus Ulram, SPÖ-LAbg. und Bgm. Kilian Brandstätter, Mönchhofs Bürgermeister Josef Kolby mit Familie Haubenwallner
- Foto: Andrea Glatzer
- hochgeladen von Andrea Glatzer
35 Jahre Dorfmuseum, 10 Jahre Bahnhofmuseum, 100 Jahre Lok: Das Dorfmuseum in Mönchhof feierte am ersten Mai-Wochenende gleich drei Jubiläen. Das ist deshalb möglich, weil das am 4. August 1990 eröffnete Freilichtmuseum - eine Eigenleistung von Josef und Christine Haubenwallner - alte Handwerkstaditionen, ein Bahnhofmuseum und ein fauchendes Dampfross vereint.
MÖNCHHOF. "Das Dorfmuseum ist als Dorf im Dorf gewachsen und zeigt die unmittelbare Volkskultur des Heidebodens", wie die ehemalige ORF-Moderatorin Christine Marold es in einem Schreiben an die Jubilare ausdrückt. Viele Festgäste waren am 3. Mai nach Mönchhof gekommen, um mit Professor Beppo und seiner Frau Christine Haubenwallner und deren Kinder, Enkel- und Urenkel und dem Dorfmuseum-Team sowie mit den Polka Beats ausgelassen zu feiern.
Der fauchende Big Beppo
Gefeiert wurde auch die Dampflok Nr. 123, die vor genau 100 Jahren in der Lokomotivfabrik in Budapest gebaut und an die GySEV oder Raaberbahn ausgeliefert wurde. Unter Dampf verkehrte sie zwischen Sopron und Neusiedl am See. Beim Luftangriff auf Sopron am 4. März 1945 beschädigt, stand sie bald wieder im Einsatz. Kassiert wurde sie im März 1988 und am Bahnhof Fertöboz abgestellt. Schließlich übersiedelte sie nach Rohrbach als Denkmallok. Im Vorjahr kam sie über Betreiben von Beppo Haubenwallner und seiner Familie nach Mönchhof, nachdem der Historiker Lucky Zwickl, dazu wichtige Informationen geliefert hatte. "In Anlehnung an die größte Dampflok der Welt, der legendären 'Big Boy', erzählte Eisenbahnveterane Hans Molnar, wurde die Lok nun nach über hundert Jahren auf den Namen "Big Beppo" getauft. Er fungierte gemeinsam mit Lucky Zwickl als Taufpate.
Anerkennende Worte
Großen Bahnhof und anerkennende Worte gab es von den anwesenden PolitikerInnen und prominenten Gäste.
Landesrätin Daniela Winkler in Vertretung des Landeshauptmannes: "Seit dem ersten Tag seines Bestehens, werden hier lebensnahe Bildung und österreichische Geschichte vermittelt. Viele Studierende haben mit ihrer Liebe zum Detail und Emotionen mitgearbeitet. Das Dorfmuseum ist Teil der burgenländischen Identität und ich danke Familie Haubenwallner, daß ihr euch dieser Aufgabe verschrieben habt".
LH-Stv. Anja Haider-Wallner: "Ich habe ein wahnsinnig großes Faibel für alte Häuser und alte Sachen, wie hier im Dorfmuseum. Dabei denke ich an meinen Großvater, der "altes Klumpert und Graffelwerk" leidenschaftlich gesammelt hat. Und wenn er damit nach Hause gekommen ist, dabei denke ich an meine Großmutter. Aber sie hat es akzeptiert".
Mönchhofs Bürgermeister Josef Kolby: "Das Dorfmuseum zeigt einen umfassenden Rückblick in das dörfliche Leben und den bäuerlichen Alltag aus der Zeit um 1890 bis in die späten 60iger Jahre".
LAbg. und Nachbar-Bgm. Markus Ulram: "Das Museum birgt gelebte Dorfgeschichte. Es zeigt Dinge, die es heutzutage gar nicht mehr geben würde, hätte es Familie Haubenwallner nicht ins Heute herübergerettet".
Gerd Polster, Direktor des Landesmuseum in Eisenstadt, dankte im Namen der ganzen burgenländischen Museumsfamilie. Bürgermeister Günter Schmidt war mit einer Abordnung von Radfahrern aus Rohrbach gekommen. Die Geschäftsführerin des Dorfmuseums und Tochter der Gründer, Manuela Pasterk: "Ein solches Museum zu führen ist eine schwierige Aufgabe und das schafft man nicht alleine, dafür bedanke ich mich bei euch allen".
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.