Andau: Samariterbund übernimmt Fahrtendienst zu Tagesbetreuungsstätten

Samariterbund-Ortsstellenleiter Daniel Unger, Samariterbund Burgenland-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Dihanits, LR Dr. Peter Rezar, Bgm. Matthias Gelbmann und dem Präsidenten des Samariterbundes Burgenland KR Josef Paul Habeler | Foto: Bgld. LMS
  • Samariterbund-Ortsstellenleiter Daniel Unger, Samariterbund Burgenland-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Dihanits, LR Dr. Peter Rezar, Bgm. Matthias Gelbmann und dem Präsidenten des Samariterbundes Burgenland KR Josef Paul Habeler
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Kürzlich hat die Gemeinde Andau eine neue Dienstleistung für ihre Bürgerinnen und Bürger vorgestellt: Künftig werden ältere Menschen kostenlos in die Tagesbetreuungsstätten der näheren Umgebung - Gols, Neusiedl oder Podersdorf - gefahren. Diesen Fahrtendienst übernimmt der Samariterbund Burgenland. Es gehe auch darum, jene zu entlasten, die Pflege und Betreuungsleistungen erbringen, betont Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, der gemeinsam mit dem Andauer Bürgermeister Matthias Gelbmann, Samariterbund Burgenland-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Dihanits und dem Präsidenten des Samariterbundes Burgenland, KR Josef Paul Habeler, das neue Projekt vorgestellt hat. Im Burgenland werden 80 Prozent der gesamten Pflege- und Betreuungsleistung von Angehörigen sowie privat organisierten Hilfskräften erbracht. „Die Seniorentagesbetreuung soll dazu beitragen, die höchstmögliche körperliche und geistige Leistungsfähigkeit des alten Menschen zu erhalten und erfüllt darüber hinaus eine wichtige Funktion bei der Entlastung pflegender Angehöriger, deren Pflegebereitschaft durch regelmäßige und planbare „Verschnaufpausen“ verlängert werden soll“, betont Rezar.

„In Andau gibt es derzeit keine eigene Tagesbetreuungsstätte für Seniorinnen und Senioren. Wir möchten diesen aber ermöglichen, solche Einrichtungen in der näheren Umgebung zu nutzen. Deshalb bieten wir den Fahrtendienst als Service der Gemeinde an. Wichtig ist uns dabei auch, dass die betreuenden Angehörigen so zumindest tageweise entlastet werden könnten“, erklärt Bürgermeister Matthias Gelbmann bei der Pressekonferenz in Andau. Interessiere Andauerinnen und Andauer können sich bei der Gemeinde oder beim Samariterbund (Kurzrufnummer 14 841) melden.

Der Samariterbund betreibt in Andau einen Stützpunkt, der wesentlich für die rettungsdienstliche Versorgung des Gebietes ist und in Kooperation mit dem Notarztfahrzeug (NEF) für zusätzliche Sicherheit sorgt. Im ganzen Burgenland führt der Samariterbund jährlich rund 11.000 Fahrten durch, betreibt insgesamt sieben Pflegeeinrichtungen und bietet zusätzlich Dienstleistungen wie den Heimnotruf an „Mit unserem Stützpunkt in Andau erbringen wir bereits seit Jahren Dienstleistungen in den Bereichen Rettungs- und Krankentransport. So ist es für uns selbstverständlich, mit der Gemeinde und dem Land zu kooperieren. Wie wichtig die Tagesbetreuung ist, wissen wir als Betreiber von mehreren Pflegeeinrichtungen sehr gut“, sagt KR Josef Paul Habeler, Präsident des Samariterbundes Burgenland

„Für uns steht im Vordergrund, dass im Burgenland ein breites Spektrum an Pflege- und Betreuungsdienstleistungen angeboten wird. Die Tagesbetreuung erhält in diesem Zusammenhang einen immer höheren Stellenwert. Ich bin deshalb froh, dass es in Andau in Zusammenarbeit mit Gemeinde, Land und dem Samariterbund eine derart gute Lösung gibt“, so LR Dr. Peter Rezar. Das Burgenland habe durch seine engagierte Sozialpolitik den Auf- und Ausbau des Leistungs- und Betreuungsangebotes für die ältere Generation massiv forciert. „Ziel war und ist die die Schaffung eines flächendeckenden und ganzheitlichen Systems von Pflege und Betreuungseinrichtungen, das höchsten Qualitätsstandards entspricht. Es soll hilfsbedürftigen Menschen ermöglichen, in Fällen von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit möglichst lange in der gewohnten Umgebung zu Pflege und Betreuung zu finden.“

Pflegende Angehörige überlastet
Aufgrund der kontinuierlich steigenden Lebenserwartung und sozialstruktureller Veränderungen gewinnen Fragen der Betreuung und Pflege immer mehr an Bedeutung. Rezar: „Das Burgenland hat durch eine engagierte Sozialpolitik den Auf- und Ausbau des Leistungs- und Betreuungsangebotes für die ältere Generation massiv forciert. Die Burgenländerinnen und Burgenländer wollen so lange wie möglich in ihrem vertrauten häuslichen Lebensumfeld verbleiben.“ Über 80% der gesamten Pflege- und Betreuungsleistung wird von Angehörige und privat organisierten Hilfskräften erbracht. Über 14.000 Personen, die im Burgenland Pflegegeld beziehen, werden zu Hause betreut. Wissenschaftliche Studien zeigen die Überlastung der von Angehörigen. Daher liegt ein Schwerpunkt der der Fördermaßnahmen des Landes im Aufbau der Hauskrankenpflege und der Seniorentagesbetreuung. Die 24 Stunden-Betreuung trägt dazu wesentlich bei: 3749 BetreuerInnen - im Bezirk Neusiedl sind es 600 - betreuen knapp 1500 pflegegebedürftige Burgenländerinnen und Burgenländer in deren eigenen vier Wänden.

Es liege im Interesse des Landes, so Rezar, die Inanspruchnahme der Seniorentagesbetreuung zu steigern. Seit 2010 besteht auch eine Fördermöglichkeit für jene Personen, die in Pflegeheimen ohne eigenständige Tagesbetreuung vereinzelt als Tagesgäste betreut werden. Damit soll eine weitere Streuung des Angebotes und damit die leichtere Erreichbarkeit für die Angehörigen erreichen.

Ende 2012 sollen zehn Einrichtungen mit 112 Plätzen zur Verfügung.

Land fördert Seniorentagesbetreuung
Die Landesförderung ist betragsmäßig gestaffelt und richtet sich nach dem zur Verfügung stehenden Einkommen und Pflegegeld des Tagesgastes. Dies betrifft einerseits den Tagessatz aber auch die monatlichen Gesamtkosten. Sie beträgt im Durchschnitt etwa 35 Euro pro Besuchertag. Für Tagessätze mit höherem Betreuungsbedarf ist die Förderung höher.

Viele Besucher kommen nur weniger als zweimal in der Woche – aber bei starker Inanspruchnahme (ab etwa dreimal pro Woche) können hohe Gesamtkosten entstehen, dafür gibt es zusätzliche Förderungen des Landes.

Darüber hinaus können besondere Härtefälle durch individuelle Lösungen vermieden werden, falls etwa neben der Tagesbetreuung auch noch andere Pflegedienste finanziert werden müssen.

Wie kommt man zu einer Tagesbetreuung?
Interessierte nehmen Kontakt mit dem Tageszentrum auf. In einem vom Land finanzierten Aufnahmegespräche können alle betreuungstechnischen und organisatorischen Details abgeklärt werden. In diesem Prozess werden auch die individuellen Kosten berechnet. Die Abwicklung der Förderung des Landes erfolgt über das Tageszentrum - unbürokratisch und ohne weitere Formalitäten für den Tagesgast.

Zusätzliche Angebote für pflegende Angehörige
Die kostenlose Pflegeberatung zu Hause wurde ausgeweitet. Es wurde die Förderung angehoben, wodurch mehr Zeit dafür zur Verfügung steht.

Es gibt kostenlose Unterstützungsbesuche (maximal zweimal pro Jahr zur fachlichen Beratung von „Pflege-Selbstversorgern“, also pflegenden Angehörigen, die bisher noch keine professionellen Dienste beansprucht haben.

Nähere Informationen unter:
http://www.burgenland.at/gesundheit-soziales/seniorentagesbetreuung

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