Rund um Volksfest im Nordburgenland

Sexuelle Übergriffe an zwei Teenagern

Schreckliche Vorwürfe rund um ein Volksfest im Norden des Burgenlandes. Im Vorjahr soll es zu sexuellen Übergriffen an zwei Teenagern gekommen sein. Der Beschuldigte stand nun vor Gericht.

NORDBURGENLAND. Während seiner Präsenzdienstzeit kam es zu den angeklagten Vorwürfen. Weil er sich aber keiner Schuld bewusst ist, leidet er seither unter den Folgewirkungen. War zwischenzeitlich ohne Job, ist jetzt in einem Probemonat. „Da ich mich wegen der ganzen Gedanken aber nicht auf die Arbeit konzentrieren kann, überlege ich, die Stelle in dem Unternehmen wieder aufzugeben. So hat das keinen Sinn!“, resümiert der Beschuldigte, zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt.

Führte bei seinem Prozess im Saal 8 des Landesgerichtes Eisenstadt weiter aus, dass er wegen Anwaltskosten etc. bereits rund 10.000 Euro Schulden hat. Der Bursch, bis dato ohne Vorstrafe, wirkte während der Befragung durch Vorsitzende Mag. Gabriele Nemeskeri zwar gefasst, aber seine innerliche Unruhe war offensichtlich. Erst recht, als der Staatsanwalt die Anklage vortrug.

Sex gegen Willen zweier Opfer

Im Eröffnungsplädoyer wurde angeführt, dass der Beschuldigte im“August des Vorjahres, gegen den erkennbaren Willen und ausdrücklich artikulierten Willen der beiden Opfer den Geschlechtsverkehr vollzogen hat!“ Und weiter: „Nach dem es zu Beginn einvernehmliche Handlungen gegeben hat, ist es immer mehr geworden. Der Beschuldigte hat sich dann einfach Dinge herausgenommen, wo er eine strafrechtlich relevante Grenze überschritten hat!“

Teenager in Therapie

Die Folgehandlungen „waren also nicht mehr einvernehmlich. Das sei ihm in diesem Moment aber egal gewesen!“, so der Staatsanwalt. „Deshalb der Strafantrag!“ Die Anwältin der beiden Teenager berichtete, dass der „Vorfall meine Mandantinnen sehr belastet, sie sind auch in Therapie, teilweise sogar stationär!“ Auch wenn es ihren Klientinnen nicht ums Geld geht, forderte sie pro Opfer einen Pauschalbetrag von je 500 Euro.

Jung und neugierig

„Nicht nur die beiden Opfer wurden durch die Ermittlungen psychisch belastet, sondern auch mein Mandant. Deshalb kann er derzeit keinen Job ausüben!“, merkte der Anwalt des Beschuldigten an. Zum Vorfall selbst meinte der Verteidiger: „Er ist jung. Er wollte etwas Neues ausprobieren. Sei es geschuldet der Pornographie, die heutzutage den Jugendlichen zur Verfügung gestellt wird. Und sei es geschuldet seiner Neugier, die er für sich selbst als Nachteil empfindet!“

Dann warf der Advokat ein, dass die beiden Opfer „bereits vor der Tat in psychischer Behandlung waren. Was für einen Durchschnittsbetrachter normal ist, kann für die Damen eben nicht normal sein!“ Das bedeute aber nicht, dass „wir hier die Opfer beschuldigen!“, so der Anwalt. Meinte aber mit der Aussage, dass sein Mandant nicht erkennen konnte, ob seine Handlungen gegen den Willen der Opfer stattfinden.

Keine Schreie. Keine Flucht

Bezogen auf eines der Teenagermädchen fügte der Verteidiger hinzu: „Es hätte jederzeit schreien können. Hat es aber nicht getan. Es hätte jederzeit sagen können, ich höre jetzt auf und verlasse den Ort. Hat es nicht gemacht!“ Um dann zu erwähnen, dass sein Mandant im Zuge der Handlungen gesagt hat: „Wenn ihr etwas nicht wollt, dann sagt es mir!“ Und weiter: „Wieso soll dann einer, der das sagt, bei den Opfern eine Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung herbeiführen?“

Verteidiger verlangte Freispruch

Abschließend stellte der Anwalt fest: „In diesem Sinne ist mein Mandant nicht schuldig und wird demnach der Freispruch beantragt!“ Der Beschuldigte bestätigte auf Nachfrage durch die Richterin, dass er sich „nicht schuldig“ bekennt. Dann wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Nach einigen Verhandlungsstunden kam es zur Prozessvertagung, da eine Zeugin nicht erschienen ist. Es gilt die Unschuldsvermutung.