Plan zur Budgetkonsolidierung
St. Andrä am Zicksee auf Sparflamme
Die 1.400 Einwohner zählende Seewinkel-Gemeinde St. Andrä am Zicksee muss zur Konsolidierung ihres Gemeindebudgets den Rotstift ansetzen. Zur Sanierung des Gemeindehaushalts wird gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungskanzlei BDO ein Einsparungs-Konzept gezimmert. Die Gründe für das Finanzloch von rund zwei Millionen Euro liegen laut Gemeindeführung nicht in der Gegenwart sondern in der weiteren Vergangenheit.
Autor Andrea Glatzer
ST. ANDRÄ AM ZICKSEE. An der Umsetzung von Einsparungspotentialen wird bereits emsig gearbeitet, versichert SPÖ-Bürgermeister Michael Schmidt, der im Oktober 2022 den Bürgermeistersessel von Andreas Sattler (ÖVP) übernommen hat. "Bei den vorwöchigen Gesprächen mit der Landesfinanzbehörde wird uns bestätigt", so der Bürgermeister, "dass wir mit unseren Plänen zum Schuldenabbau gut auf Kurs liegen". Massnahmen die sofort zu ergreifen waren und von den Bewohnern naturgemäß gleich spürbar sind, ist die Anpassung des Gebührenhaushalts, wie zum Beispiel die Erhöhung der Kanalbenützungsgebühren. Auch auch bei Förderungen und der Nachbesetzung von Saisonarbeitern muss die Gemeinde Einsparungswillen zeigen.
Als der Zicksee noch sprudelte
Gründe für die prekäre Finanzlage der Gemeinde gibt es laut ÖVP-Vizebürgermeister Andreas Sattler gleich mehrere, ohne persönliche Schuldzuweisungen an seine Vorgänger zu machen. Mit den jahrzehntelangen sprudelnden Einnahmen aus dem Zicksee-Tourismus hat die Gemeinde leicht wirtschaften können. Die Gemeindebürger konnten offensichtlich von steilen Gebührenerhöhungen weitestgehend ungeschoren bleiben. Anstatt als Gemeinde Rücklagen aus dem damaligen Begas-Verkauf im Jahr 2011 von über einer Million längerfristig zu bilden, kam es über die Jahre gesehen zum Investitionsstau. Die längst überfällige Investition in eine neue Kläranlage oder die Überleitung in die Gemeinschaftskläranlage in Pamhagen musste nach jahrelangem Drängen des Landes im Jahr 2019 sofort umgesetzt werden. In der Coronazeit hatte auch St. Andrä mit fehlenden Einnahmen zu kämpfen. Mit Schwerpunkten wie neuer Kindergarten und Siedlungsprojekte mit OSG und Neue Eisenstädter, wollte man der Abwanderung entgegensteuern.
Rad- und Wandertourismus
"Nachdem das Gemeindegebiet für den Bau von Windrädern seitens des Landes und des Naturschutzes gesperrt ist, ("Halbturn ist die Grenze für Windräder") gibt es auch hier keine Einnahmen mehr zu erwarten", so Vize Andreas Sattler. Für Bürgermeister Michael Schmidt liegt die Zukunft von Sankt Andrä jedenfalls als Naherholungsgebiet mit Radsport, Wandertourismus und regionalen Produkten.
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