Neusiedler See
Wasserzufuhr innerhalb Österreichs wird geprüft
Ein klares, breites und gemeinsames Bekenntnis zu einer nachhaltigen Absicherung des Naturraums Seewinkel Neusiedler See brachte der „Runde Tisch“ zur Trockenheit im Seewinkel.
NEUSIEDLER SEE - SEEWINKEL. Zum Runden Tisch eingeladen waren neben den im Landtag vertretenen Parteien unter anderem auch Expertinnen und Experten des Landwirtschafts- und Klimaschutzministeriums sowie Vertretungen von Landwirtschaftskammer, WWF, BirdLife, Berufsfischerei, Tourismus, Esterházy und der Biologischen Station Illmitz.
Innerösterreichische Lösung
"Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sich um ein Naturjuwel handelt, das in seiner Einzigartigkeit erhalten bleiben muss. Den See und die Salzlacken sich selbst überlassen und einfach austrocknen lassen ist und darf keine Lösung sein – das war die einhellige Meinung“, so Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landesrat Heinrich Dorner.
Präsentiert wurde auch die Machbarkeitsstudie für eine Zuleitung und ein Dotationsgutachten. Laut Untersuchungen der Expertinnen und Experten seien die chemischen Eigenheiten des Wassers der Donau geeignet, eine Zufuhr unter Einhaltung bestimmter Bedingungen und des Ausmaßes der Dotation sei daher möglich. Landesrat Dorner bekräftigte, dass es in puncto Wasser-Zufuhr auf jeden Fall noch heuer eine Entscheidung geben werde, wohin die Reise gehen soll. Parallel zu einer Lösung mit Ungarn werde auch eine innerösterreichische Lösung intensiv geprüft, die ebenfalls die Donau beinhaltet. Denn: Das grenzüberschreitende Vorhaben gehe aktuell nur schleppend voran, man wolle sich zudem nicht von Ungarn abhängig machen.
Seemanagement GmbH
Wo das Land bereits selbst in Umsetzung gehen kann, ist das Schlamm- und Schilfmanagement. Die zu diesem Zweck ins Leben gerufene Seemanagement Burgenland GmbH wird im Oktober ihre Arbeit voll aufnehmen und zielgerichtet sowie strukturiert in den Gemeinden die Schlamm- und Schilfbeseitigung bewerkstelligen.
Neue Auflagen für Landwirtschaft
Ein zentrales Thema waren auch Methoden der Bewässerung und eine Regelung der Wasserentnahme in der Landwirtschaft. Um das Grundwasser zu entlasten, plane man seitens des Landes die Anpassung des Auflagenkatalogs in den Genehmigungsbescheiden zusammen mit einer Evaluierung des Beweissicherungssystems:
„Als Land wollen wir zukünftig früher in die Wasserentnahme eingreifen“, stellte Eisenkopf fest.
Wichtig sei weiters der Einsatz effektiver Bewässerungssysteme, während bei gängigen Modellen nur etwa 40 bis 50 Prozent des Wassers für die Pflanzen nutzbar sei, so Eisenkopf. Auch der Anbau trockenresistenter Kulturen wie Getreidearten sowie Hülsen- und Ölfrüchte verbessere die Wasserbilanz. Allein der Mais- und Rübenanbau im Seewinkel würden mehr als zehn Millionen Kubikmeter Wasser benötigen, erläuterte die LH-Stellvertreterin.
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