Gemeinde Bruckneudorf

Erster Bürgermeister der Gemeinde besonders geehrt

Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 28. September 1922, wurde in Bruckneudorf eine außerordentliche Generalversammlung einberufen und Heinrich Sachs zum Gemeindeverwaltungskommissär, sprich zum Bürgermeister, gewählt.

BRUCKNEUDORF. Dabei handelte es sich um den ersten gewählten Gemeindevertreter bis zur Gemeinderatswahl am 25. März 1923.

100 Jahre Wahlen in Bruckneudorf

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Wahlen in Bruckneudorf wurde in der Gemeinde ein Porträt von Sachs aufgehängt. Er zeichnete sich durch besondere Leistungen in den Bereichen Wohnbau, Wasser bzw. Stromversorgung, sowie Kinderhilfe und soziale Gleichberechtigung aus. Bis zur Enthebung seines Amtes im Jahre 1934 durch den diktatorischen Ständestaat kümmerte sich Sachs um alle Belange der Gemeinde und führte ein anhaltende politische Zusammenarbeit mir der Stadt Bruck ein. 1938 folgte seine Flucht vor dem Nationalsozialismus zuerst nach Lettland und dann nach London.

"Sachs Gemälde" von Robert Hofmann

Aus Großbritannien wurde er nach Australien abgeschoben. Dort wurde das „Sachs Gemälde“ von Robert Hofmann gezeichnet. Hofmann studierte in Wien an der Akademie für bildende Künste und wurde wie Sachs ebenfalls von den Nazis vertrieben. Beide lernten sich im Lager „Hay“ in Australien kennen. Der Gemeinde wurde die Zeichnung des ersten Bürgermeisters von der Monash University Sydney zur Verfügung gestellt.

„Nun hängt das von einem bekannten Wiener Künstler in Australien gemalte Porträt eines burgenländischen Bürgermeisters endlich in der richtigen Gemeinde und der erste demokratische gewählte Bürgermeister wird entsprechend gewürdigt“, erklären Thomas Rott und Christian Zenger, die beide an dem spannenden „Sachs Bürgermeister Projekt" arbeiten.

Landesrätin Daniela Winkler und amtierender Bürgermeister Gerhard Dreiszker zeigten sich ebenfalls von dem Gemälde und dem historischen Projekt begeistert.