Neusiedler Skater bei EM erfolgreich
"Etwas Schönes, einen Pokal zu Hause zu haben"

Tobias schätzt die kleine aber feine Freestyle-Skate-Community: "Alle geben einem Tips, skaten miteinander usw." | Foto: Kathrin Haider
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  • Tobias schätzt die kleine aber feine Freestyle-Skate-Community: "Alle geben einem Tips, skaten miteinander usw."
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Im Vorjahr Platz drei und heuer sogar der Silber-Pokal: Für Tobias Bamacher läuft es wortwörtlich in der Skate-Szene.

NEUSIEDL. Im Interview erzählt der Neusiedler Teenager, welche Arten von Skaten es gibt und warum ihn gerade das Freestyle-Skaten so in den Bann gezogen hat.

BEZIRKSBLÄTTER: Seit wann skatest du?
TOBIAS BAMACHER: Jetzt seit zwei Jahren, aber sehr aktiv, also fast jeden Tag. Ich hab einen Freund, der skatet schon sehr lange. Daraufhin dachte ich, das ist cool, das probiere ich mal. Dann habe ich Videos von Leuten gesehen, die in eine andere Richtung, was skaten angeht, gehen: Freestyle. Nach den ersten Einblicken war ich begeistert und war mir sicher, das will ich machen. Und dann hab ich darin sehr viel geübt, sehr viele neue Tricks und bin dabei geblieben.

Woran lag das?
Freestyle sind ganz eigene Tricks, das ist eine ganz eigene Gruppe, das begeistert mich. Bei Street-Tricks und dem „normalen“ Skaten gibt es sehr viele Tricks, wo du einfach nur springst und das Board unter Vorgaben flipst oder spinst oder so. Und bei Freestyle gibts ganz viele verschiedene, zum Beispiel Footwork-Tricks, das fast so ähnlich ist wie Tanzen, und viele weitere coole Sachen.

Was ist der Unterschied in den Skate-Richtungen?
Es gibt Freestyle, Street, Vert und Park. Das, was man als „normales“ Skaten kennt, ist das Street-Skaten: Die Leute fahren Rampen, Rails, Curbs und andere Geräte. Freestyle bist nur du und dein Board Flatground – also am flachen Asphalt – und so viele kreative Tricks wie möglich und so schwierig wie möglich. Man setzt sich immer wieder eigene Ziele, die man erreichen will – es ist quasi unbegrenzt.
Vert-Skaten ist das, was man von Tony Hawk kennt: Da skatet man auf den 20 Meter hohen Rampen, also den Halfpipes.
Park und Street wird meist gemischt gefahren. Park ist im Skatepark und Street wäre, wenn du dir irgendwo auf der Straße einen Platz suchst um zu skaten.
Dann gibt es noch Transition: Das sind die vielen kleineren Rampen, Quarter-Pipes, kleinere Halfpipes, Mini-Ramps usw., das gehört eigentlich auch zu Park.

Womit begann das Skaten ursprünglich?
Freestyle ist mit Slalom eine der ältesten Traditionen. Das waren einfach Tricks auf dem flachen Boden. Da gab es in den 60er, 70er-Jahren die Bretter, mehr brauchte man nicht. Dann wurde Freestyle immer größer und nach und nach kamen aber die anderen Arten mit Rampen usw. dazu. Ende der 90er ist Freestyle fast ausgestorben. Streetskaten wurde populär, die Freestyle-Boards haben sich nicht mehr verkauft und wurden vom Markt genommen. Die Freestyle-Pros waren keine Pros mehr, denn wenn ihre Boards nicht mehr verkauft werden, sind sie keine Pros mehr. Sehr viele sind aber trotzdem beim Freestyle geblieben, viele von ihnen waren auch beim aktuellen Bewerb dabei.

Wie ist die Skate-Szene hier?
Was Street-Skaten angeht ist die Gruppe schon sehr groß, aber Freestyle überhaupt nicht. Freestyle ist generell die seltene Art von Skaten, die es heutzutage nicht mehr so oft gibt. Ich kenne in Österreich drei Leute, die Freestyle-skaten. Die Online-Community ist aber sehr gut zusammengeschweißt, jeder gibt jedem Tricks und man tauscht sich aus usw.
Staatsmeisterschaften in Freestyle gibt es in Österreich gar nicht. Es gibt überall auf der Welt einige, in Japan und den USA gibt es viele Freestyle-Skater. Aber die Community wächst aktuell weltweit.

Wo war die Freestyle-EM, bei der du siegreich warst?
In Brandenburg in Deutschland. Ich wurde Zweiter in der Amateur-Division. Es gibt mehrere Unterteilungen: Die Rookies, das sind die kompletten Anfänger. Dann gibts Amateure, das ist meistens die größte Gruppe, sie haben noch keine wirklichen Sponsoren, was eigene Bretter usw. angeht. Dann gibts Pros und Masters. Pros fahren seit etwa 30 Jahren, haben Sponsoren ohne Ende, Boards mit ihren eigenen Namen drauf und so weiter. Masters sind die ganzen Oldschool-Leute aus den 80ern, die immer noch skaten, die Ü45-Gruppe.
Ich bin in der Amateur-Gruppe mitgefahren.

Wie lief der Bewerb ab?
Jeder Teilnehmer hat zwei bis vier Runs. Du hast zwei Minuten Zeit zur Musik deine besten Tricks bestmöglich ohne Fehler vorzuführen. Für diese zwei Minuten versuchst du, eine Kür quasi vorzubereiten, wie du alles am besten verbinden kannst, welche Tricks, am besten im Takt, denn das bringt Style-Punkte. Die Liedauswahl ist sehr verschieden. Ich skate zum Beispiel gerne zu REM. Aber die Geschmäcker sind auch hier komplett verschieden. Es gibt Leute, die skaten mit Metal, mit Rock, mit Country, alles mögliche bis hin zu alten Disko-Sachen aus den 80ern, wo der Sport sehr populär war.
Beim Wettbewerb hat ein DJ dann deine Musik-Wünsche für deinen Run gespielt. Ich hatte zwei verschiedene: Me and Honey von REM, ein Country-Rock-Mix, was ziemlich gut war, und von Julian Cape Holy Love, das war mein am höchsten bewertete Run. Ich hatte insgesamt vier Runs, die ersten beiden waren Qualifikations-Runs, da wurde ich Fünfter. Und am nächsten Tag waren die Finals und dabei bin ich Zweiter geworden mit diesem Song.
Am Freitag hat alles begonnen mit Best Trick, Best Handstand Trick und Spin-Contest. Beim (360-)Spin drehst du dich auf zwei Rädern 360 Grad und da gehts darum, wer am meisten davon schafft, das ist sehr schwierig. Der Gewinner vom heurigen Bewerb hat etwa 30 Umdrehungen geschafft. Mein persönlicher Rekord liegt bei acht, darauf bin ich aber auch schon sehr stolz. Beim Handstand-Contest habe ich drei Tricks vorgeführt und alle drei geschafft. Die Punkte werden je nach Schwierigkeit und Schönheit der Ausführung vergeben.
Am zweiten Tag waren die Qualifiers-Runs von allen Divisionen. Am Abend wurde es ausgewertet, wodurch einige wegfielen.

Wie war die Stimmung beim Contest?
Das war sehr cool, Leute zu treffen, die bereits in den 80ern gefahren sind. Und die reden einfach mit dir, als wärst du deren besten Freund, ur freundlich. Das ist richtig toll. Alle sind auf einer Ebene, eine richtig nette Community einfach. Das war mein Hauptgrund, wieder zu den Bewerben zu fahren, weil die Leute dort einfach so nett sind. Letztes Jahr wusste ich ja noch gar nicht, was auf mich zukommt, aber alle waren sofort ur nett und gaben einem Tips, skateten miteinander usw. Ganz viele Menschen, die genauso denken wie man selbst, das ist einfach schön.
Bei dem Event waren über 60 Leute, das war neuer europäischer Rekord für Freestyle-Contests.

Der Silber-Pokal "im Europa-Style" schmückt gemeinsam mit dem bronzenen nun das Zimmer von Tobias. | Foto: Tobias Bamacher
  • Der Silber-Pokal "im Europa-Style" schmückt gemeinsam mit dem bronzenen nun das Zimmer von Tobias.
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Was sind deine nächsten Ziele?
Es ist auf jeden Fall etwas Schönes, einen zweiten Platz Pokal zu Hause zu haben. Es ist ein blauer durchsichtiger Glaspokal mit einem Stern darauf, europäischer Style quasi. Letztes Jahr habe ich in der Amateure-Division den dritten Platz gemacht. Jetzt fehlt nur noch der erste.
Ich mach es hobby-mäßig, aber wenn sich ein Sponsor meldet, sage ich nicht nein. Es haben sich sogar schon einige Leute gemeldet nach der EM, dass vielleicht eine Kooperation möglich wäre.
Es gibt auch noch eine WM, die ist im Mai, in Vancouver in Kanada. Dorthin kommen auch die Japaner und Amerikaner, da sind dann mehr Leute. Es wäre schon sehr cool, auch da mal hinzuschauen.

Tobias schätzt die kleine aber feine Freestyle-Skate-Community: "Alle geben einem Tips, skaten miteinander usw." | Foto: Kathrin Haider
Der Silber-Pokal "im Europa-Style" schmückt gemeinsam mit dem bronzenen nun das Zimmer von Tobias. | Foto: Tobias Bamacher

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