Frauen: Startklar in die Gastronomie
Das BFI Burgenland bildet in Oberpullendorf und Oberwart aus. Dabei sollen auch Vorurteile abgebaut werden
Den Anforderungen der Wirtschaft entsprechend bildet das BFI Burgenland Fachkräfte aus. In Oberpullendorf und auch Oberwart wird derzeit ein Schwerpunkt im Gastronomiebereich gesetzt. Zumindest 70% der Teilnehmer sollen danach vermittelt werden.
OBERPULLENDORF/OBERWART (ms). Es soll eine Kette an Seminarangeboten werden, die mit einer Ausbildungsmaßnahme in Stegersbach begann und nun in Oberpullendorf bzw. Oberwart umgesetzt wird. Im Rahmen einer Pressekonferenz berichteten BFI-Landesgeschäftsfüher Peter Maier, LR Verena Dunst und LR Peter Rezar über das Projekt „Startklar in die Gastronomie“.
Bedarfsermittlung in der Wirtschaft
„Für uns ist es stets wichtig, dort auszubilden, wo Lücken bestehen. Aus diesem Grund haben wir zu Beginn einige Leitbetriebe im Tourismus gefragt, was sie an Personal benötigen. Als Ergebnis stellte sich ein Bedarf im niedrigeren Bereich wie Küchenhilfe oder Reinigungskraft heraus. Gerade diese Bereiche stehen aber am engsten im Kontakt zu den Gästen, das stellte auch ein namhafter Hotelier fest. Dem tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die Frauen dort abholen, wo sie sich gerade befinden, um ihnen neben der Ausbildung in diesen Bereichen auch weitere Kompetenzen mit auf den Weg zu geben“, erklärt BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier. „Es standen drei Punkte im Mittelpunkt - Frauen brauchen Arbeitsplätze, die Wirtschaft braucht Frauen und Vorurteile sollen abgebaut werden. Für uns war es eine Riesenchance, wenn die Wirtschaft im Boot ist und deshalb haben wir gefragt, was brauchen die Betriebe konkret. Aus dieser Bedarfsentwicklung entstand das Projekt „Startklar in die Gastronomie“.
Projekt läuft in zwei Bezirken
Gestartet wurde das Projekt in Oberwart und Oberpullendorf mit großem Erfolg. Insgesamt dauert das im Mai begonnene Projekt vier Monate. Aufgebaut ist es in zwei Phasen. Zunächst gibt es Erstinformationen mit hohem Individualitätsfaktor. Die 2. Phase besteht aus den Modulen „Service und Küche“, „Reinigung“, „Einführung in den Tourismus“, „Persönlichkeit“ sowie „Mobilität und Flexibilität“. Jede Teilnehmerin absolviert davon mindestens vier. „Wir unterstützen die Frauen auch beim Führerschein, um ihnen Mobilität zu ermöglichen und arbeiten mit Volkshilfe und Tagesmüttern zusammen, die sich um Kinder- und Altenbetreuung kümmern, um den Frauen einen Wiedereinstieg zu erleichtern“, ergänzt Maier.
Teilnehmerinnen vermittelt
„In Oberpullendorf haben mit Ende der Ausbildung bereits neun von zwölf Teilnehmerinnen eine Jobzusage, nach gerade fünf Wochen sind es vier, die bereits vermittelt werden konnten. In Oberwart können sich sechs von 14 bereits über eine Zusage freuen. Ich bin sicher, dass wir auch noch weitere Teilnehmerinnen vermitteln werden können“, berichtet LR Verena Dunst. Ziel ist, dass zumindest 70% der Teilnehmerinnen am Ende eine neue Beschäftigung gefunden haben. „Das werden wir schaffen“, ist Maier überzeugt. Investiert wird pro Standort 30.000 Euro, wobei 80% aus ESF-Mitteln stammen. „Mir ist absolut wichtig, die Teilnehmerinnen kostenfrei zu stellen“, bekräftigt Dunst.
97.000 Beschäftigte
„Der Gesundheits- und Sozialbereich ist ein Jobmotor. Das Burgenland hat massiv auch in diesem Bereich durch die zahlreichen Ausbildungsangebote profitiert. Derzeit haben wir 97.000 unselbständig Beschäftigte, womit wir unserem Ziel 100.000 in Riesenschritten näherkommen. Alleine die vier Thermen beschäftigen 1.600 Personen. Hohe Qualität ist dabei sehr wichtig, denn der Gast will bestmöglich begleitet werden - von der Reinigungskraft bis zu den Rezeptionisten. Mit diesem Projekt gibt es mehr Chancen im Gastronomie, Tourismus- und Wellnessbereich“, erklärt LR Peter Rezar.
Projekt in Parndorf geplant
Auch im Bezirk Neusiedl ist ein ähnliches Projekt in Arbeit. „Auch dort haben wir uns an der Wirtschaft orientiert und festgestellt, dass es einen besonderen Bedarf im Handel gibt. Deshalb wird das Projekt seinen Schwerpunkt auf diesen Bereich setzen“, blickt Dunst in die Zukunft.
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