Jahrgangspräsentation Wein Burgenland
Stimmen aus dem Bezirk Neusiedl
Rund 1.000 Gäste verkosteten nach zweijähriger Zwangspause im altehrwürdigen Ambiente der Wiener Hofburg wieder die edlen Tropfen von rund 90 burgenländischen Weinbaubetrieben.
BEZIRK NEUSIEDL AM SEE. Unter den Ausstellerinnen und Ausstellern waren selbstverständlich auch zahlreiche Winzerinnen und Winzer aus dem Bezirk Neusiedl am See. Das allgemeine Credo von Besucherinnen und Besuchern sowie Weinbaubetrieben und Vertretungen der Branche: Die Qualität des 2022er-Jahrgangs ist "sehr gut". Wie die heimischen Winzerinnen und Winzer die diesjährige Ernte beschreiben:
Bernd Nittnaus, Gols:
"Das Klima spiegelt den speziellen Jahrgang wider, er war sehr trocken! Es ist ein guter Jahrgang mit milder Säure, ausgeprägter Tanninstruktur und viel Kraft. Die Beeren waren klein, zeigten aber dicke Häute. Speziell die älteren Weingärten konnten sehr gut mit der Trockenheit umgehen. In meinem Betrieb ist die Ernte bereits abgeschlossen."
Alexander Egermann, Illmitz:
"Der Jahrgang 2022 wurde geprägt von langen, heißen Trockenphasen. Diese überaus warme Vegetationsperiode hat ein schnelles Voranschreiten der Triebentwicklung und der Traubenreife mit sich gebracht. Die Ernte war aber nur ein paar Tage früher als normal. Die Weine zeigen eine sehr stoffige, schmelzige und dichte Struktur. Vor allem die Harmonie und Balance überzeugt."
Axel Stieglmar, Weingut Juris, Gols:
"Die Niederschläge Ende August und Anfang September haben den Stress vermindert. Sie haben zu einer augenblicklichen Entspannung der Reifesituation geführt. Es war gerade recht, nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Der weitere Wetterverlauf war dann sehr gut, sodass wir in den ersten drei September Wochen die Ernte einbringen konnten. Am Weingut Juris wird nicht bewässert. Dadurch war es von zentraler Bedeutung rechtzeitig die Entlastung der Stöcke vorzunehmen und auszudünnen. So konnten wir Trockenstress vermeiden. Die Weine in den Fässern versprechen einen großen Jahrgang mit großem Potential."
Thomas Gratzer, Weingut Zantho, Andau:
"Der Jahrgang 2022 war klar von Hitze und Trockenheit geprägt. Die Erntemenge ist generell gut, nur bei Zweigelt gab es geringfügige Mengeneinbußen. Der Jahrgang zeigt sich als Mischung aus 2018 und 2021, 2018 war ebenfalls von Hitze und Trockenheit geprägt. Besonders wichtig war es heuer, zu warten, um auch die optimale physiologische Reife zu erreichen. 2022 zeigt sich als ein sehr guter Rotweinjahrgang, bei der Entwicklung für Weiß und Süß wurden wir auch überrascht und ist sehr zufriedenstellend. Das Potential für einen generell guten bis sehr guten Jahrgang in Weiß und Süß ist definitiv vorhanden."
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