Gelungenes Multikultifest auf der Csarda
NEUSIEDL/SEE (doho). Vor 90 Jahren wurde Neusiedl am See zur Stadt erhoben. Diesen Anlass feiert man heuer in der Seestadt mit einer Vielzahl an Festen. Mit eingebunden werden auch die neuesten Neusiedler, nämlich jene, die im Lauf des letzten Jahres als Schutzsuchende in die Stadt gekommen sind. Die Integration der Asylwerber macht gute Fortschritte, und auch den Schlüssel zu einer gelungenen Teilhabe an der Gesellschaft, die deutsche Sprache, halten sie schon fast in Händen.
Für die Beschaffung von Arbeitsmaterialien der Deutschkurse, die ein engagiertes Team von 20 Freiwilligen abhält, veranstaltete man letztes Wochenende im Rahmen der "90 Jahre Stadt"-Feiern ein Multikultifest auf der Neusiedler Csarda.
Buntes Programm
Vom Swing am Vormittag über Musical, Klassik, arabische Musik, Lesungen und Rockbands am Abend, wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Viele KünstlerInnen und die Wirtsleute haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt. Faszinierend war das Sazspiel des syrischen Musikers Yousef. Die Schülerinnen der Klosterschule begeisterten mit dem Musical "Der rote Mantel".
Besonders gut kamen auch die angebotenen Speisen bei den Gästen an. Mit Hummus, Fladenbrot und Baba Ganoush konnte man ein Stück Orient kulinarisch erfahren. Die Rezepte, geschrieben von Profikoch Ziad, gab es auch zum Mitnehmen, ebenso wie von den Asylwerbern verfasste Gedichte.
Zufrieden zeigte sich auch Richard Bodyn, der den Männern auf dem Weg in ihr neues Leben hilft. "Alles in allem läuft es ganz gut. Unser neuestes Projekt ist ein etwa 1000 m² großes Feld, dass unser Berufslandwirt mit anderen Freiwilligen bewirtschaftet. Sie bauen zur Zeit Paprika, Chili und Zwiebeln an. Außerdem renovieren wir die alte Schmiede und machen daraus ein Vereinslokal."
Dass die Kommunikation bei all diesen Projekten funktioniert ist dem unermüdlichen Einsatz von Lehrerinnen wie Frau Hemmer zu verdanken, die seit November den Asylwerbern täglich die deutsche Sprache beibringt. "Anfangs war es nicht so einfach. Man hilft sich halt mit Mimik und Zeichnungen aber es geht. Und es macht viel Freude ihre Fortschritte zu sehen!"
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