Parndorf: PKW kollidierte mit Zug
Zwischen Parndorf und Neudorf stieß ein Triebwagen der ÖBB mit einen auf den Gleisen abgestellten PKW zusammen. Der Lenker wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
PARNDORF. Am 04. April 2017, um 04:35 Uhr, wurden mehrere Polizeistreifen zu einem Zugsunfall auf dem Bahnübergang in Parndorf, Lange Mekotte, beordert. Nach Kontaktaufnahme mit dem Notfallkoordinator der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnte die noch geschlossene Bahnschranke geöffnet werden und die Einsatzkräfte zum Einsatzort zufahren. An der Einsatzörtlichkeit bzw. ca. 300 Meter nach dem Bahnübergang auf den Gleisen in Richtung Neudorf konnte der Zug stehend vorgefunden werden. Der Triebwagen hatte einen Pkw erfasst.
Kein Fahrer im Wagen
Nach erster Sichtung des total beschädigten PKW konnte festgestellt werden, dass sich im Fahrzeug keine Person befand. Die Feuerwehr stellte mittels Wärmebildkamera fest, dass der Motor des Pkws bereits ausgekühlt war und schon längere Zeit abgestellt worden sein muss. Nach Erstbefragung des unverletzten 37-jährige Lokführers konnte erhoben werden, dass der letzte Zug (von Wien Hauptbahnhof nach Bratislava) die Unfallstelle in Parndorf um 01:45 Uhr passierte.
PKW auf Gleisen
Der Lokführer fuhr um 04:22 Uhr mit dem unbesetzten Personenzug von Parndorf (abfahrend) in Richtung Bratislava (Slowakei). Kurz vor dem Bahnübergang konnte der Lokführer den PKW auf den Gleisen stehend in Fahrtrichtung des Zuges wahrnehmen. Eine Notbremsung wurde durch den Lokführer eingeleitet. Um 04:25 Uhr kam es zu dem Zusammenstoß.
Von der Feuerwehr, diese war mit einem Kranwagen und 20 Einsatzkräften im Einsatz, wurde das verunfallte Fahrzeug vom Zug getrennt und mittels Kranwagen geborgen. Das Unfallauto, dieses hatte keine behördlichen Kennzeichen montiert, wurde zur Feuerwehr Parndorf verbracht.
Zu Fuß heim gegangen
Seitens der Polizei wurden Erhebungen hinsichtlich des Zulassungsbesitzers, des Lenkers bzw. des fehlenden Kennzeichens, durchgeführt. Der 37-jährige Zulassungsbesitzer und Lenker des Fahrzeuges konnte an seiner Wohnadresse in Parndorf von der Polizei schlafend angetroffen werden. Bei einer Erstbefragung gab dieser an, dass sein Pkw im Gleisbereich stecken geblieben sei und er nicht mehr weiterfahren konnte. Er erklärte weiters, dass er die Kennzeichentafel abmontiert, das Verbandzeug aus dem Pkw genommen und sich zu Fuß nach Hause begeben hat. In der Wohnung konnten die beiden Kennzeichentafeln und die Verbandspackung von den erhebenden Beamten vorgefunden werden.
Alkotest positiv
Ein mit dem Lenker des Fahrzeuges durchgeführter Alkotest verlief positiv. Der Lenker, der nicht im Besitze eines Führerscheinen war, wird nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches zur Anzeige gebracht.
Der Zugsverkehr war in der Zeit von 04.25 bis 08.07 Uhr eingestellt. Es wurde in dieser Zeit ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Feuerwehr im Einsatz
“Wir bekamen in der Nacht die Meldung Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person – Zug gegen Auto”, erklärt OBI Hans Peter Samwald von der Feuerwehr Parndorf.
Innerhalb von wenigen Minuten waren vier Fahrzeuge auf dem Weg. Am Einsatzort angekommen bot sich den Rettungskräften ein schreckliches Bild.
Bei der Erkundung stellte der Einsatzleiter fest, dass sich in dem komplett zerstörten Wagen keine Personen befanden und auch der Zug war glücklicherweise ohne Passagiere unterwegs.
Der Lokführer blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Somit beschränkten sich unsere Arbeiten auf eine “gewöhnliche” Fahrzeugbergung. Mittels Seilwinde trennten wir Auto und Zugsgarnitur, anschließend wurde das Wrack mittels Kran von den Gleisen gehoben und abtransportiert.
Unter der Einsatzleitung von OBI Hans Peter Samwald waren 20 Mann mit vier Fahrzeugen im Einsatz und nach ca. zwei Stunden konnten wir wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.
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