Hallo Nachbar, wie geht es dir?
Nachbarschaft leben in Wiener Neustadt

- Ursula Fitsch unterstützt eine ältere Frau. Ihr werden dafür Stunden "gutgeschrieben".
- Foto: Zezula
- hochgeladen von Peter Zezula
Dem Nachbarn zu helfen ist nicht nur für den, der diese Hilfe in Anspruch nimmt, wertvoll.
WIENER NEUSTADT. Ursula Fitsch (39) hat mehrere Berufungen. Zum einen ist sie eine erfolgreiche Software-Entwicklerin, spielt leidenschaftlich gerne Theater (auch im Neukloster), weiters hilft sie als Freiwillige seit 18 Jahren beim Roten Kreuz und seit heuer "schenkt sie Zeit".
Wie eine Nachbarin
Was das bedeutet, erklärt Fitsch im Gespräch mit MeinBezirk. Menschen, die dem Verein "Zeitpolster" beitreten, helfen anderen Menschen mit einfachen Unterstützungsleistungen und erhalten dafür eine Zeitgutschrift, die sie später einlösen können, wenn sie selbst Betreuung benötigen. Wie eine Nachbarin unterstützt Fitsch eine ältere Wiener Neustädterin, die nur unweit von ihr wohnt. "Einmal in der Woche gehe ich mit ihr einkaufen, auch zum Blumenhändler, und besuche mit ihr das Grab ihres verstorbenen Mannes."
Zwei-Stunden-Gutschrift
Rund zwei Stunden in der Woche ist Fitsch für diese Frau da, zwei Stunden, die ihr beim Verein "gutgeschrieben" werden. "Ich würde es natürlich auch ohne dieses Gegenrechnen der Stunden tun", so Fitsch. Sie erzählt aus dem Freitagsalltag: "Besonders das Blumenkaufen und der Grabbesuch bedeuten der Dame so viel. Mit meiner Hilfe bleibt sie außerdem in Bewegung." Auch für die helfende Person ist dies eine Bereicherung, Fitsch: "Es erfüllt einen selbst. Es zeigt mir, wie viel es wert ist, gesund zu sein."

- Im Bildungszentrum St. Bernhard wurde ein Seminar abgehalten, wie man den Kontakt zur Nachbarschaft verbessern könne.
- Foto: Bildungshaus St. Bernhard
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Im Rahmen der Workshopreihe "Nachbarschaft leben" durfte man im Bildungszentrum St. Bernhard erfahren, wie der Kontakt zur Nachbarschaft verbessert und eine wertschätzende Gemeinschaft aufgebaut oder erhalten werden könnte.
Großes Interesse
Der Andrang war enorm. Das Interesse an guter Nachbarschaft, zu Coronazeiten stark gesunken, dürfte wieder boomen. MeinBezirk und die Kulturregion NÖ unterstützen das.
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